Viele Personen im Kreis Yarkant im nordwestchinesischen Xinjiang sind wie der 80-jährige Getreidebauer Mehmet Ghushur auf den Ackerbau angewiesen. Früher haben ihm im Sommer häufig Überflutungen durch den Hochwasser führenden Yarkant große Sorgen bereitet. Dank der Inbetriebnahme des Patamukash-Schutzdamms wurden diese Sorgen beseitigt. Der Patamukash-Schutzdamm ist aber nur eines von vielen Projekten gegen die Überschwemmungen am Yarkant.

Der 80-jährige Mehmet Ghushur ist Getreidebauer und lebt in einem Dorf im Kreis Yarkant im nordwestchinesischen Xinjiang. 2015 wurde in der Nähe seines Dorfes der Schutzdamm Patamukash in Betrieb genommen. Jetzt ist der Yarkant, der früher im Sommer immer Überschwemmungen verursachte, keine Bedrohung mehr für die Dorfbewohner. Wie die anderen Landwirte der Region ist auch Mehmet Ghushur sehr glücklich über diese Entwicklung.

„Ich bin überaus glücklich. Ich kann dieses Gefühl gar nicht in Worte fassen. Ich muss mir jetzt nämlich keine Sorgen mehr über Überschwemmungen machen. Jetzt habe ich mehr Zeit, mich um meine Familie zu kümmern und die Felder ordentlich zu bearbeiten. Unsere Weiß-Pappeln, die Dattel-, Walnuss- und Aprikosenbäume wachsen auch sehr gut. Das ganze Dorf hat sich dadurch verändert. Meine Kinder und Enkel müssen sich nie mehr Sorgen um Überschwemmungen machen."

Der 1.290 Kilometer lange Yarkant entspringt im Karakorum und ist einer der Quellflüsse des Tarim, dem längsten Fluss in Xinjiang. Die Einwohner im Süden Xinjiangs leben seit Jahrtausenden vom Yarkant, doch seit jeher kommt es dort im Sommer immer wieder zu Überschwemmungen, bei denen das Vieh getötet, das Ackerland ruiniert und unzählige Wohnungen zerstört werden. Auch viele Menschen verlieren durch das Hochwasser ihr Leben. Genau im Zentrum dieses Überschwemmungsgebiets liegt Mehmet Ghushurs Dorf. Noch immer lösen die Erinnerungen an vergangene Überschwemmungen tiefes Entsetzen bei dem 80-Järigen aus.

„Es war furchtbar. Als die Überschwemmungen kamen, wurden Gebäude und die Mais- und Baumwollfelder zerstört. Nach und nach wurde unser Ackerland ruiniert."

Die Überschwemmungen des Yarkant sind eine Bedrohung für 2,4 Millionen Menschen in seinem Einzugsgebiet. 2014 hat die chinesische Zentralregierung daher Schutzprojekte gestartet. Insgesamt wurden rund drei Milliarden Yuan RMB (etwa 418 Millionen Euro) investiert. Der Plan sieht vor, 93 Schutzdämme auszubauen und zu errichten. 26 von ihnen, darunter der Schutzdamm Patamukash, wurden bereits fertiggestellt. Der Direktor des Wasserbauamts des Kreises Yarkant, Zhang Yuhua, sagt:

„Das Fundament des Schutzdamms Patamukash liegt neun Meter unter der Erde. Die 4,5 Meter über dem Boden sind eine Mischung aus Stein und Zement. Sie sind deshalb sehr robust."

Die Einheimischen warten schon seit langem auf Schutzprojekte gegen die Überschwemmungen des Yarkant. Während der Bauarbeiten haben viele Einwohner die Bauarbeiter des Damms mehrfach besucht und ihnen Obst und Tee gebracht. Zhang Yuhua erzählt:

„Als die Bauarbeiten für den Damm Patamukash beendet waren, feierten die Einwohner wie zum Frühlingsfest. Sie müssen sich keine Sorgen mehr um Überschwemmungen machen. Sie waren sehr gerührt und sagten, sie seien der Partei für den Bau des Damms dankbar. Sie müssen nun nicht mehr gegen Hochwasser kämpfen und wirtschaftliche Verluste vermeiden."

Dem Plan zufolge sollen alle Bauarbeiten für die Schutzprojekte in zwei Jahren fertiggestellt werden. Wenn es so weit ist, ist das Problem der Überschwemmungen des Yarkant für immer gelöst. Mehmet Ghushur sieht die Zukunft seiner Familie jetzt sehr zuversichtlich:

„Das Jahreseinkommen meiner Familie wird 40.000 bis 50.000 Yuan RMB (etwa 5.600 bis 7.000 Euro) erreichen. Meine beiden Söhne können die Felder bestellen. Oder wenn sie es nicht können, können sie auch im Industriepark der Gemeinde oder außerhalb als Wanderarbeiter arbeiten. Wir müssen uns zumindest keine Sorgen mehr über Überschwemmungen machen und können ein besseres Leben führen."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Lü Xiqian