Der 76-jährige Muhammad ist ein gläubiger Muslim aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Er hat vier Kinder und zehn Enkel. Vor seiner Pensionierung war er Berufsfahrer. Trotz seines höheren Alters hat er eine laute und klare Stimme. Jedes Mal wenn er spricht, dankt er Allah. Auch wenn er heute ein sehr glückliches Leben führt, war es nicht immer einfach. Muhammad erzählt:

„Im Jahr 1956 kam ich nach Ürümqi und ging zur Fahrschule. Nach dem Abschluss arbeitete ich im Fernverkehr. Nach der Hochzeit hatte ich vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Das Leben war früher sehr hart. Aber nachdem sie groß waren, wurde das Leben besser. Sie genossen alle eine gute Ausbildung. Meine Söhne sind als Unternehmer tätig. 1993 ging ich in Rente. Danke Allah. Jetzt verspüre ich keinen Druck mehr. Obwohl ich schon 76 bin, bin ich noch sehr gesund."

Muhammads Kinder haben gute Arbeitsstellen und konnten so insgesamt zehn Wohnungen in Ürümqi kaufen.

Auch Muhammad führt ein sehr zufriedenes Leben. Er erhält eine monatliche Rente von 3.500 Yuan (rund 500 Euro), seine Frau in Höhe von 1.500 Yuan (etwa 213 Euro). Wie Muhammad sagt, sei das mehr Geld, als er ausgeben könne. Für den 76-Jährigen spielt Reichtum eine untergeordnete Rolle, ihm ist seine Religion sehr wichtig. Zum Thema Ramadan erklärt Muhammad:  

„Während des Ramadan fasten wir 18 Stunden am Tag. Wir frühstücken morgens vor vier Uhr und beten anschließend. Den ganzen Tag über beten wir fünfmal. Nachmittags gehen wir um halb drei zum Beten in die Moschee. Um zehn Uhr abends kommen wir nach Hause und bereiten das Essen vor. Nach dem Abendessen gehen wir erneut zum Beten in die Moschee."

Der Koran sieht vor, dass jeder freie, volljährige und gesunde Muslim einmal in seinem Leben nach Mekka pilgert. Muhammad hat diese religiöse Pflicht vor einigen Jahren erfüllt und sich gleichzeitig einen Traum verwirklicht. Er erzählt:

„Im Jahr 1997 habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Ich bin nach Mekka gereist. Ich war etwa sieben Stunden unterwegs und bin 35 Tage dort geblieben. Ich habe jeden Tag fünfmal gebetet. Damit habe ich meine religiöse Pflicht erfüllt."