Alte Industriebasen im Nordosten Chinas hatten früher das Ziel des quantitativen Zuwachses. Dies hat sich inzwischen grundlegend geändert: Heute steht der qualitative Zuwachs an erster Stelle. Aufgrund des Mangels an High-Tech-Grundlagen fiel der Qualitätszuwachs bisher jedoch schwer, so dass sich viele der Traditionsunternehmen mit Problemen konfrontiert sahen. Daher unterstützte die chinesische Regierung in den letzten Jahren Fusionsvorhaben mit ausländischen Technologieunternehmen, von denen alle Seiten profitieren können. In der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning konnten bis heute zahlreiche Fusionen abgeschlossen werden.
Die Aktiengesellschaft Anshan Taigong für Baumaschinen wurde 1996 gegründet. Sie produziert hauptsächlich Erdölmaschinen, Planierraupen, Schaufelradlader und Ersatzteile. Die konsequente Verwendung der Zahnrad-Fertigungstechnik schränkte jedoch die Unternehmensentwicklung ein, wie der Vorstandsvorsitzende Tang Hao nach Jahrzehnten feststellen musste. Diesen Technikengpass ging der Betrieb ab 2010 gezielt mit dem Abschluss von Fusionen mit ausländischen Unternehmen an. Ende 2013 übernahm Taigong mit 20 Millionen US-Dollar 70 Prozent der Anteile des US-Unternehmens R.P. Machine Enterprises Inc. Daraus ging das Gemeinschaftsunternehmen Anshan Higher Gear Co., Ltd. hervor.
Tang Hao erläutert, durch die Fusion habe Taigong den Schritt zu fortschrittlichen Herstellungstechniken geschafft. Mithilfe des Betriebs R.P. Machine Enterprises sei die Eigenproduktion erstklassiger Zahnradmaschinen möglich geworden. Nun verkaufe man Auto-Getriebemotoren von hervorragender Qualität.
Bei der Fusion mit dem US-Betrieb habe die Lokalegierung großzügig unterstützt, so Tang Hao. Verschiedene Regierungsbehörden hätten professionelle Vermittlungsdienste angeboten, mit deren Hilfe Fusionsziele im Ausland gefunden wurden. Auch Subventionen wurden zur Verfügung gestellt.
Statistiken der Kommission für Wirtschaft und Informationstechnik von Anshan zufolge haben lokale Unternehmen bisher insgesamt 35 Fusionen abgeschlossen, darunter 30 technische Fusionen im Wert von 400 Millionen US-Dollar. Auf diesem Weg würden wertvolle ausländische Techniken nach China eingeführt. Weitere 20 Anshaner Projekte sind gegenwärtig in Vorbereitung. Damit wird Anshan im nordöstlichen China bei der Umwandlung alter Industrieanlagen in Führung gehen.