Beyond´s „Ich mag dich" auch auf Tibetisch ein Hit
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Sie hören gerade die tibetische Version von Beyond´s Klassiker „Ich mag dich", präsentiert von der 26-jährigen Tibeterin Penba Dekyi. Das Video zu dem Song wurde in der Mensa der Tibet-Universität aufgenommen. Penba erscheint in prächtiger tibetischer Tracht und mit modernem Make-Up. Die Studentinnen und Studenten schauen anfangs überrascht drein, tanzen am Ende aber eifrig mit. Innerhalb von wenigen Tagen hat sich das Video in den sozialen Netzwerken schnell verbreitet und wurde über zehn Millionen Mal angeklickt.
„Das Video finde ich sehr ansprechend. Es wurde in der Uni-Mensa aufgenommen. Das finde ich als Student sehr sympathisch. Im Vergleich zu der Originalversion kann man dadurch auch den Charme der tibetischen Sprache kennen lernen."
„Ich finde ihre Interpretation sehr erfrischend und angenehm. Ihre Stimme ist auch sehr schön. Ich habe mehrere Jahre lang in Tibet gearbeitet. Deswegen ist mir die Musik gleich ins Herz gegangen."
Die Lautsprachen von Tibetisch und Kantonesisch sind jedoch sehr unterschiedlich, was die Übersetzung nicht ganz einfach machte, wie uns Penba erzählt.
„Allein den Titel ‚Ich mag dich' ins Tibetisch zu übersetzen war bereits kompliziert. ‚Ich mag dich' sind nur drei Zeichen. Ins Tibetisch übersetzt sind es aber vier bis fünf Zeichen. Ich habe mir große Mühe gegeben, dem Original möglichst treu zu bleiben und anderseits die Melodie nicht stark verändern zu müssen."
Hauptberuflich ist Penba eine Opernsängerin und seit drei Jahren in dem tibetischen Opernensemble tätig. Vor kurzem haben sie und ihr Team ein neues Musikvideo veröffentlicht, wobei viele Elemente der lokalen Oper in den Song integriert wurden.
Am Anfang des dazugehörigen Musikvideos steht gleich eine tibetische Bühnenoper im Mittelpunkt. Kleidung, Make-up und Tanz sind in tibetischem Stil gehalten. Der größte Wunsch Penbas ist es, dass mehr Menschen diese Kombination von Moderne und Tradition in Tibet kennen lernen.
„Ich, eine Sängerin der uralten tibetischen Oper, singe auch gerne moderne Rock & Roll-Stücke. Das besondere Zusammenspiel zwischen den beiden total unterschiedlichen Musikarten sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen, wie ich finde."
Durch ihre Interpretation des Beyond-Klassikers „Ich mag dich" hat sich Penba in der Popszene auf jeden Fall schon mal einen Namen gemacht. Trotzdem will sie hauptberuflich tibetische Opernsängerin bleiben.
„Ich bin gerade erst von einer Tour mit meinem Ensemble zurück. Wir reisen jedes Jahr in abgelegene, ländliche Regionen. Dort haben wir jährlich knapp 80 Aufführungen. In meiner Freizeit versuche ich mich dann an der Popmusik. Ich will beides nicht missen. Ich werde weiter versuchen, beide Stile zu kombinieren und zu integrieren. Ich hoffe, dass dadurch auch die traditionelle tibetische Oper beliebter wird und mehr Verbreitung findet."