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Lavendelduft im Ili-Tal
  2015-06-26 10:33:45  cri




Violette Lavendelfelder so weit das Auge reicht und ein kräftiges Lavendelaroma. – Das ist der überwältigende Eindruck, den Besucher auf ihrer Reise durch das Ili-Flusstal in den Sommermonaten genießen können. In diesem Juni wurde zum fünften Mal das Lavendel-Festival im Kreis Huocheng des Kasachischen Autonomen Bezirks Ili veranstaltet. Zehntausende Kulturbegeisterte aus China und der ganzen Welt strömten anlässlich des Ereignisses zu den verschiedenen Orten der Veranstaltung im äußersten Westen Xinjiangs.

 

Das Ili-Flusstal im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang ist der Hauptanbauort von Lavendel in China. Nicht umsonst genießt Ili den Ruf der „Provence des Orients", da sich das Gebiet in Xinjiang und die französische Provence auf demselben Breitengrad befinden. Der französische Spezialist für Lavendel Pierre Ross ist eigens für das besondere Festival nach Xinjang gekommen. Er erklärt:

„Die Qualität der einzelnen Sorten in Frankreich und in Xinjiang hat sich immer weiter angenähert. Das Klima hier im Ili-Tal entspricht weitgehend dem der Provence in Frankreich und bietet hervorragende Ausgangsbedingungen."

Bereits in den vergangenen Jahren sei er als Ehrengast zum Lavendel-Festival von Xinjiang eingeladen worden, so Ross. Er habe stets Pflanzenproben aus Xinjiang in den französischen Laboren untersuchen lassen und mit den chinesischen Botanikern zur Verbesserung der Anbaumethoden und Weiterentwicklung der Lavendelsorten zusammengearbeitet.

Die Lavendel-Landwirte von Ili blicken bereits auf mehrere Jahrzehnte der Anbautradition zurück. Im Jahr 1964 ließ der botanische Garten von Beijing Lavendelsamen aus der ehemaligen Sowjetunion einführen und probeweise in den Provinzen Yunnan, Henan und Xinjiang heranziehen. Die chinesischen Botaniker kamen bald zu dem Ergebnis, dass insbesondere das feuchtwarme Klima Xinjiangs sich für den Anbau bestens eigne. Fünf Jahre später konnten erstmals hochqualitative Lavendelextrakte in Ili gewonnen werden. Die Produktionsleistung war allerdings mit rund drei Kilogramm ätherischen Ölen pro 0,066 Hektar noch äußerst gering.

Heute sieht die Situation anders aus. Die Lavendel-Industrie im äußersten Westen Xinjiangs ist in den vergangenen Jahren dank der wirtschaftlich günstigen Lage an der Grenze zu Europa rasant gewachsen, so dass inzwischen rund 98 Prozent des landesweiten Produktionsumfangs hier geerntet werden. Neben rein landwirtschaftlichen Betrieben wurden auch Unternehmen gegründet, die sich gezielt dem Vertrieb verarbeiteter Lavendel-Produkte widmen. Ren Ke, Vorstandsvorsitzender des lokalen Unternehmens „Prinzessin Jieyou", erwartet, den Vertrieb in naher Zukunft auf globaler Ebene noch weiter ausbauen zu können.

„In der Vergangenheit bestanden in Hinblick auf den Vertrieb noch einige Schwierigkeiten. Hauptursache waren Defizite in der technologischen Entwicklung. Im Zuge der „Seidenstraßen-Initiative" hat die chinesische Regierung jedoch zahlreiche ausländische Botaniker nach Xinjiang eingeladen, die uns bei der Entwicklung neuer Techniken unterstützt haben. Die Qualität und der Umfang unserer Produktion sind inzwischen sehr weit fortgeschritten, sodass wir problemlos unseren Lavendel im Ausland absetzen können."

Selbstverständlich beteiligt sich „Prinzessin Jieyou" auch in diesem Jahr an dem Lavendel-Festival. Neben dem Vertrieb von Lavendel-Produkten wie Lavendel-Kissen, ätherischen Ölen und Kosmetikartikeln stehen dabei auch musikalische und kulinarische Beiträge sowie eine Wahl zur „Miss-Lavendel" auf dem Programm.

Text von Miriam Nicholls
Gesprochen von Miriam Nicholls, Kong Jie

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