20150604
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Während China die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Maschinenbau und Produktionskapazitäten fördert, hofft Brasilien auf verstärkte Investitionen zum Ausbau der Industrie. In Rio de Janeiro wurden bereits 64 U-Bahnzüge und Straßenbahnen des chinesischen Herstellers China CNR Corporation Limited (CNR) in Betrieb genommen. Auch die in China hergestellten U-Bahnzüge für die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien befinden sich in der Produktion. Mit den zur Verfügung gestellten Bahnen bei Olympischen Spielen im Ausland schreibt Chinas Schienenverkehr Geschichte.
Chinas Eisenbahn hat tatsächlich aber schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gute Dienste geleistet.
Zhao Yao, CNR-Direktorin für das Exportprojekt der Elektrotriebwagen (EMU) nach Brasilien, sagt, mehrere strenge technische Standards im brasilianischen Auftrag hätten ihrem Team am Anfang beinahe jede Hoffnung geraubt.
„Als wir den Auftrag erhielten, hatten wir kein Selbstvertrauen, weil wir noch nie solche Bahnen hergestellt hatten. Die inländischen Züge können normalerweise nur 120 Tonnen tragen, der Auftrag forderte jedoch 363 Tonnen. Außerdem wurden Klimaanlagen mit hoher Leistung gefordert, weil die U-Bahnen in Südamerika fahren. Wir hatten noch nie so hohe, große und starke Eisenbahnen für China gebaut. In der Fabrik fehlten daher auch die entsprechenden Baumaterialien."
Trotz Schwierigkeiten wie unterschiedlicher Sprachen, verschiedener Kulturen und ungleichen Umweltbedingungen hat die Forschungsgruppe von CNR eine spezielle Fabrik für die brasilianischen Bahnen errichtet. Dort werden jene U-Bahnzüge hergestellt, die 363 Tonnen tragen und bei Temperaturen von 56 Grad Celsius fahren können.
Im April 2011 wurde der erste Zug produziert. Frau Zhao zufolge war die Geburt dieser Bahn von großer Bedeutung.
„Bei der ersten Bestellung haben wir sehr viel investiert. Beim zweiten Mal war es relativ einfach. Beim dritten Auftrag wurden noch zehn Bahnen mehr bestellt. Unser Partner hat dabei keine internationale Ausschreibung durchgeführt, sondern die Produkte direkt bei uns bestellt."
Bislang hat CNR Aufträge für insgesamt 400 Straßenbahnen und 204 U-Bahnzüge erhalten. Das entspricht 82 Prozent des Stadtverkehrs von Rio de Janeiro.
Frau Zhao erklärt:
„Die Brasilianer sind mit den Zügen sehr zufrieden. Ihre vorherigen Bahnen sind in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hergestellt worden. Sie sind zu alt. Als unsere neuen Züge in Betrieb genommen wurden, waren auch die Einwohner von ihnen begeistert. Die Reaktionen waren sehr gut und sie haben den Verkehr erleichtert."
Die Bahnen entsprechen den Anforderungen Brasiliens und laufen sehr gut. Das hat die Einstellung der Brasilianer zu „Made in China" deutlich verändert. Pedro Augusto, Zuständiger für die U-Bahnlinie 4 in Rio de Janeiro, sagt:
„Wir sind sehr zufrieden mit der Kooperation mit China. Die Bahnen sind hervorragend und haben die Transportfähigkeit der U-Bahn in Rio de Janeiro stark erhöht. Sie sind sehr praktisch und bequem."
Übersetzt von: Yu Yue
Gesprochen von Liu Yuanyuan