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Chinesische Schüler bringen ihre Leidenschaft für Deutsch auf die Bühne
  2015-04-24 16:42:33  cri

 

 

An der 67. Mittelschule Beijing hat am Sonntag das Finale des chinesischen Kreativwettbewerbs „Stadt der Talente" stattgefunden. Initiiert wurde der Wettbewerb vom Goethe-Institut und der Zentralstelle für Auslandsschulwesen in China im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH).

Die Teilnehmer beim Finale waren PASCH-Schülerinnen und -Schüler aus zwölf chinesischen Grund-, Mittel- und Oberschulen. In ihren Deutschklassen haben sie von Anfang Dezember 2014 bis Ende Januar 2015 Theaterstücke zum Thema „Stadt" geschrieben und geprobt.

In ihren Beiträgen setzten sie sich mit den Problemen der Stadt auseinander. Dazu zählten Themen wie die Luftverschmutzung, Materialismus, eine verschwenderische Lebensweise und Diskriminierung, aber auch Gefühllosigkeit zwischen den Menschen. In den Stücken stellten die chinesischen Schüler ihre einzigartigen Gedanken und Erkenntnisse zu den Problemen der Stadt dar.

Karin Benkelmann-Zhang, PASCH Projektleiterin am Goethe-Institut China, war von der sprachlichen Leistung und dem schauspielerischen Talent begeistert. Der Wettbewerb sei ein wunderbares Beispiel dafür, wie das Lernen einer Fremdsprache mit weiteren individuellen Talenten verbunden werden könne.

„Das Thema Stadt ist ein Thema, das uns alle schon seit längerer Zeit beschäftigt. Wir leben alle in einer der größten Städte der Welt mit unheimlich vielen Menschen. Wir sind tagein, tagaus konfrontiert mit allen Vorteilen des Stadtlebens, aber auch Nachteilen. Man steigt in die U-Bahn, es ist sehr eng, der Geräuschpegel ist ziemlich hoch. Die Umweltbelastung ist enorm. Aber auf der anderen Seite hat man ein tolles kulturelles Angebot. Man kann abends viel unternehmen. Man trifft viele Leute aus unterschiedlichen Ländern, es ist sehr international. Gerade hier in China lebt die Stadt, es bewegt sich sehr viel, es verändert sich sehr viel und es ist eben auch spannend. Und das ist sicher auch mit der Grund, weshalb wir gerne hier arbeiten."

Durch ihre lebhaften Aufführungen und die hervorragende sprachliche Kompetenz konnten die Jin Hua Fremdsprachen-Schule und die Shanghai-Welt Fremdsprachen-Schule das Finale gewinnen. Als Hauptpreis erhielten die beiden Schülergruppen Stipendien für einen mehrwöchigen Aufenthalt in Deutschland.

Bei der Bewertung der Darstellungen der Teilnehmer zitierte Catrin Czyganowski, stellvertretende Leiterin des Kulturreferats der deutschen Botschaft in China und zugleich eines der Jurymitglieder, einen Spruch von Goethe: „Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluß an."

„Ein großes Ziel für einen Aufenthalt in Deutschland ist das Verständnis Deutschlands, unserer Gesellschaft, der Kultur und der Tradition. Wer weiß, vielleicht bietet dies auch die Grundlage für eine mögliche zukünftige Tätigkeit in deutsch-chinesischen Beziehungen: Zum Beispiel in einem Unternehmen, in der Wissenschaft oder in der Diplomatie. Ich möchte Sie ermutigen, diesen Weg engagiert weiterzugehen. Denn ich bin überzeugt, dass wir heute mehr denn je Menschen brauchen, die ein Verständnis der anderen Kultur entwickeln, die Brücken bauen und die als Mittler handeln können. Für die Partnerschaft zwischen Deutschland und China ist das ein sehr wertvolles Fundament."

Das Programm „Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) wurde 2008 vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Es unterstützt weltweit rund 2.000 Partnerschulen bei der Einführung und Ausweitung des Deutschunterrichts und wird vom Goethe-Institut und seinen Partnern (ZfA, DAAD, PAD) umgesetzt.

Der Direktor der 67. Mittelschule, Wang Jun, beteiligt sich aktiv an der Förderung des Deutschunterrichts an seiner Schule.

„Die deutsche rigorose Haltung zur Arbeit und der Forschungsgeist verleiten chinesische Schüler zum Lernen. Ich hoffe, die Schüler können durch den Austausch von Kunst, Sport und Leben die besten Eigenschaften und Kulturaspekte anderer Ländern kennenlernen."

Dong Yiqun, Schülerin der Shanghaier Caoyang Nr. 2 Hochschule fing erst vor etwa zwei Jahren an, Deutsch als zweite Fremdsprache intensiv zu lernen.

„Wir müssen zusätzlich zehn Unterrichtsstunden in Deutsch pro Woche besuchen. Der Deutschunterricht macht uns Spaß. Beim Unterricht backen wir Kuchen, singen und spielen. Obwohl wir müde sind und Deutsch sehr schwierig ist, genießen wir das Lernen."

Interview und Text von Wang Yaqi
Gesprochen von Yan Wei

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