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Von Visionen und Innovationen: Shanghaier Elektronikmesse auf der Höhe der Zeit
  2015-04-02 09:21:01  cri

 

Völlig utopisch? Das dachten sich im 19. Jahrhundert auch die Leser der Romane "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Reise um die Erde in 80 Tagen" und "Die Drangsale eines Chinesen in China". Die Werke des berühmten französischen Schriftstellers Jules Verne begeisterten und verstörten die Menschen gleichzeitig. Dennoch wurden einige seiner "Erfindungen" schon bald zur Wirklichkeit. Machbar wurde dies durch die neuen Möglichkeiten des technischen Fortschritts, der Elektrizität, Industrie und Mobilität.

An einem vergleichbaren Punkt stand die Gesellschaft erneut vor nur wenigen Jahren. Visionäre und helle Köpfe phantasierten von neuen Dimensionen technischer Möglichkeiten, von cyber-physischen Systemen, dem Internet der Dinge und gar einer "Industrie 4.0", die man zuvor nur aus dem Genre der Science-Fiction kannte. Wie schnell diese jüngsten Phantasien zur Wirklichkeit geworden sind, wird nirgends deutlicher als auf den Fachmessen für Informationstechnik und Elektronik. Als wichtige Plattformen dieser Branchen dient etwa die CeBIT in Hannover und die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin. Davon, dass auch chinesische Produkte mit den neuesten Trends der Gegenwart auf höchstem Niveau mithalten können, zeugte die Shanghaier Appliance & Electronics World Expo (AWE) 2015. Zum fünften Mal veranstaltete die China Household Electrical Appliances Association (CHEAA) diese Fachmesse für IT-Technik und Smart Living im New International Expo Center.

Xu Dongsheng, Vorsitzender der CHEAA, beschrieb die Shanghaier Messe als Feuerwerk intelligenter Technologien. Die hier präsentierten Konzepte für „smarte Elektronik" stünden stellvertretend für alle elektronischen Geräte, die durch Vernetzung und Fernsteuerung zu einer besseren Lebensqualität des Benutzers beitrügen. Unverzichtbare Hilfsmittel seien Plattformen, die sich die Möglichkeiten der „Cloud" und der "Big Data" zunutze machten.

"Die intelligenten Produkte waren in den vergangenen Jahren vor allem in den Industrienationen stark im Kommen. Mit der zunehmenden Urbanisierung und der schnellen Entwicklung der industriellen Produktion hat sich allerdings auch in China eine starke Nachfrage entwickelt. Bereits im Jahr 2013 wuchs der chinesische Markt für smarte Haushaltselektronik um 17 Prozent, während weltweit die Zahl lediglich um 4 Prozent anstieg."

Ein weiterer Faktor für den Erfolg der smarten Elektronik auf dem chinesischen Markt stelle laut Xu das zunehmend ausgeprägte Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise und umweltbewusstes Verhalten dar. Energieeinsparung, saubere Technologien und Hochwertigkeit seien hier die Schlagworte. Auf über 6000 Quadratmetern Geländefläche könnten sich die Besucher der Shanghaier AWE von den fortschrittlichen Technologien überzeugen lassen: "Prominent vertreten sind besonders die zehn großen chinesischen Internetgiganten, etwa das Unternehmen für E-Commerce, Jingdong Mall, und die Firma für Internetsicherheit, Qihoo 360, des Weiteren in- und ausländische Global Player wie Haier, Midea, TCL, Whirlpool, LG, Samsung und Siemens. Lag der Schwerpunkt der AWE bisher auf dem einheimischen Markt, so ist die Zukunftsperspektive eindeutig auf den internationalen Absatz ausgerichtet."

Welche Bedeutung der chinesischen Industrie in den fortschrittlichen Technologien bereits heute zukommt, belegen Studien des größten deutschen Marktforschungsinstituts, der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Alfred Zhou, Vorstand der GfK China, betonte auf der Shanghaier Messe: "Trotz des verlangsamten Wirtschaftswachstums hat die Branche der fortschrittlichen Technologien beste Aussichten. Die chinesische Haushaltselektronik expandiert auf dem europäischen und auf dem internationalen Markt. Das Klischee der schlechten Qualität der Produkte ‚Made in China' ist längst überkommen. Allerdings hat die internationale Gesellschaft dies noch nicht vollumfänglich realisiert. Das ist ein Prozess, der noch einige Jahre andauern wird."

Nur durch Innovationen könne die Vorstellung von „Made in China" als Synonym für fehlerhafte Waren überwunden werden: "Wir sind optimistisch, dass chinesische Firmen auch in Zukunft Schwerpunkte auf Innovation und Fortschritt legen werden, um den Herausforderungen der Globalisierung genügen und Produkte auf den internationalen Markt absetzen zu können. In der Ära des mobilen Internets stehen uns Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen der Kunde besser verstanden werden kann. So besteht ein wesentliches Ziel darin, ein Produkt auf innovative Weise den Bedürfnissen des Verbrauchers anzupassen."

Beispiele für den zunehmenden Erfolg chinesischer Marken seien zahlreich. Allein chinesische Smart-Fernseher hätten im vergangenen Jahr großen Anklang auf der ganzen Welt gefunden. So habe die Firma Hisense mit Sitz im chinesischen Qingdao 3,7 Millionen Fernseher nach Europa exportiert, Skyworth aus Shenzhen habe 288.000 auf dem europäischen Markt absetzen können und Haier habe einen Anstieg des Absatzes um 15 Prozent verzeichnet.

Der Erfolg des chinesischen High-Tech reflektiert nicht zuletzt auch den „chinesischen Traum", der dem chinesischen Staatschef Xi Jinping seit 2013 als Staatsprogramm gilt. So haben die Devisen der Innovation, der Verbesserung des Lebensstandards und zunehmenden Wohlstands in der chinesischen Industrie zur Kreierung von Produkten geführt, die sicherlich auch den unvergesslichen Großmeister phantastischer Darstellungskunst Jules Verne begeistert hätten.

Text: Miriam Nicholls und Ruan Jiawen

Sprecher: Zhu Liwen

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