
„Ma Fan" (chinesisch für Umstände) sind zwei Kinder. „Mei Wen Ti" (kein Problem) ist ein Berg. Die meisten Leser verstehen jetzt vermutlich nur Bahnhof. Anders als Robert, denn diese Beispiele stehen in seinem Comic-Heft. Der Engländer lernt in der südchinesischen Stadt Shenzhen chinesische Schriftzeichen und er gibt sich wahrlich alle Mühe, um die Wörter effizienter auswendig zu lernen. Vor kurzem wurden ein paar seiner Zeichnungen von seiner chinesischen Frau auf dem Mikroblog Weibo veröffentlicht und haben sofort die Aufmerksamkeit zahlreicher Internet-Nutzer erregt.

Das Chinesisch-Lesen quält Robert genauso sehr, wie alle anderen Ausländer. Es bleibt ihm allerdings nichts anderes übrig, als sich völlig auf das Sprachenlernen einzulassen. Er will ein gemeinsames Leben mit seiner Frau in China führen und dabei möglichst Missverständnisse aufgrund interkultureller Unterschiede vermeiden.

Obwohl Robert schon seit etwa sechs Jahren mit dem Chinesischlernen angefangen hat, beherrschte er bis vor kurzem höchstens einige Wendungen und kurze Sätze. Deshalb ist er vor gut einem Monat zu dem Entschluss gekommen, einen Sprachkurs an der Universität von Shenzhen zu besuchen. Auf seinem Stundenplan stehen viele Termine - von Hörverständnis über mündlichen Ausdruck, bis hin zu Leseverständnis und Schreiben. „An einer Uni in Großbritannien hat man nur zehn Unterrichtsstunden pro Woche. Aber jetzt habe ich wöchentlich 15 Unterrichtsstunden, und es ist viel intensiver als an der Uni." sagt Robert in seinem Chinesisch, das noch etwas holprig ist.

„Die chinesischen Zeichen sind für mich als Europäer äußerst schwierig." Robert findet es besonders schwer, eine Verbindung zwischen dem Zeichen und dessen Bedeutung herzustellen. Deshalb hat er aufgrund der Darstellungsformen des Gedächtnistrainers Tony Buzan seine eigene Lernmethode entwickelt. Mithilfe der fünf klassischen Sinne zeichnet Robert beim Lernen jedes chinesischen Wortes einen interessanten Comic: Unter „Li Shi" (Geschichte) sieht man die Evolution einiger Zellen, über kriechende, bis hin zu stehenden Männchen. Eine Figur mit einer Gedankenwolke gibt dem Chef sein Beurlaubungsschreiben ab. In der Wolke ist eine Insel zu sehen, die „Qing Jia" (Beurlaubung) symbolisiert.

Für Robert sind die abstrakten chinesischen Ausdrücke ohne Eselsbrücke kaum verständlich und merkbar, darum nutzt er seine Zeichnungen. Damit macht sein Chinesischlernen mehr Spaß und wird gleichzeitig viel leichter.







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