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Am vergangenen Freitag hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping während der Eröffnungszeremonie des 2. Gipfelforums über internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative eine Grundsatzrede gehalten. Er versprach, dass China seine Öffnung weiter ausweiten werde. Zudem würden die international geltenden Regelungen und Normen bei Projektenaufbau, Management, Einkauf, Ausschreibung und Angebotsabgabe eingeführt. Gleichzeitig würden die lokalen Gesetze und Vorschriften respektiert werden. Dazu meinte der Präsident des Bundesverbands Deutsche Seidenstraßen Initiative (BDVSI), Hans von Helldorff, die Versprechen Chinas entsprächen den Anliegen und Erwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen Deutschlands und sie seien positiv für die Beseitigung der Bedenken der Anrainerstaaten entlang der Seidenstraße und eine gute Motivation zur Teilnahme der Länder an der Initiative.
„Das, was, glaube ich, China verstanden hat, und worüber Xi Jinping auch ganz offen spricht, ist Transparenz. Natürlich ist es auch ein weiteres probates Mittel, dann nicht nur Verträge mit China zu ermöglichen, sondern eben auch Europa dazu zu nehmen oder Deutschland, wenn man das nur will. Wichtig ist, dass diese Länder hinterher nicht, das wiederhole ich, ‚nicht!', den Vorwurf formulieren können, in irgendwelche Abhängigkeiten geraten zu sein."
Die China-Expertin, Prof. Ulrike Reisach, von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm begrüßte auch die Kopplung der Seidenstraßen-Initiative Chinas mit internationalen Normen. Die Seidenstraßen-Initiative sei bisher die wichtigste diplomatische Maßnahme Chinas, sagte sie. Einerseits zeige sie die Öffnung Chinas für die Welt. Andererseits sei sie global gesehen eine konkrete Aktion zum Praktizieren der wirtschaftlichen Globalisierung und zum Aufbau der Gemeinschaft der geteilten Zukunft der Menschheit. Deswegen sei das Einhalten der allgemein akzeptablen internationalen Regelungen und Normen für die nachhaltige Entwicklung der Seidenstraßen-Initiative von großer Bedeutung, erklärte die Akademikerin.
Der Aufbau der globalen Partnerschaft der Konnektivität entspreche der Tendenz der wirtschaftlichen Globalisierung, fügte Reisach hinzu. Insbesondere der Aufbau und die Inbetriebnahme der Transportkanäle zwischen China und Europa mit den Güterzügen zwischen den beiden Seiten als Kern würden China, Europa und den Anrainerstaaten neue Chancen bringen.
„Der Handel entlang dieser Routen wird sehr, sehr stark zunehmen. Und das gibt natürlich den ganzen angrenzenden Ländern einen neuen wirtschaftlichen Schub. Wir wissen ja alle: China hat erhebliche Kapazitäten in der Wirtschaft und Industrie und jetzt nutzt es diese Kapazitäten und auch das Know-how, zum Beispiel bei den Eisenbahnen, zum Beispiel bei der Logistik, um das zu exportieren. Und das ist natürlich auch nochmal ein großer Wirtschaftstreiber – sowohl innerhalb Chinas, als auch entlang der ganzen Länder, die daran beteiligt sind."