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Einem Bericht des chinesischen Handelsministeriums zufolge haben über 30 Prozent aller chinesischen Konsumenten vor, in den kommenden sechs Monaten mehr Importwaren zu kaufen. Zu den favorisierten Waren gehören Kosmetikartikel, Uhren, Brillen, Mutter- und Säuglingsartikel, PKWs und Juwelen. Bai Ming von der Akademie für internationalen Handel und ökonomische Kooperation beim chinesischen Handelsministerium ist der Ansicht, mit der Erhöhung des Konsumniveaus legten Konsumenten größeren Wert auf die Qualität der Waren:
„In der Vergangenheit achteten die Leute mit geringem Einkommen vor allem auf den Preis. Zurzeit schenken sie der Einzigartigkeit, der Qualität und den Marken größere Aufmerksamkeit. Auf Grund des steigenden Lebensstandards der Bevölkerung legen die Leute größeren Wert auf die Qualität und Marken der Importwaren."
Die starke Nachfrage der Konsumenten hat auch die Importpraxis der Unternehmen stimuliert. Gemäß dem Bericht wollen die chinesischen Unternehmen den Import von Produkten weiter ausbauen. Der Bericht zeigt, dass Betriebe im kommenden Jahr 34 der 92 untersuchten Warensorten verstärkt importieren wollen. Dazu gehören Wein, frische Früchte, Sportbekleidung, Baby- und Kinderlebensmittel, Papierwindeln, Hautpflegemittel, Uhren und PKWs.
Tatsächlich hat China in den letzten Jahren Signale zum Importausbau gesendet. In diesem Sinne wurden die Zölle auf immer mehr Waren allmählich gesenkt. Statistiken des chinesischen Handelsministeriums zufolge hat China bis Januar des laufenden Jahres Zölle auf mehr als 8.000 Importwaren aufgehoben. Die Importzölle auf Rotwein aus Georgien und Chile zum Beispiel wurden von 14 beziehungsweise 30 Prozent auf null gesenkt. Die Importzölle auf manche Uhren aus der Schweiz wurden um 50 Prozent reduziert. Vor kurzem kündigte China an, die Autozölle von 25 beziehungsweise 20 Prozent auf 15 Prozent zu senken.
Dazu meinte Zhang Jianping von der Akademie für internationalen Handel und ökonomische Kooperation beim chinesischen Handelsministerium, ein Ausbau der Importe könne einerseits die Nachfrage der Bevölkerung decken und andererseits das wirtschaftliche Wachstum ankurbeln:
„China ist zu einem Land mit mittlerem Einkommensniveau geworden. Das bedeutet, dass die Konsumnachfrage der Bevölkerung kontinuierlich zunimmt. Durch den Ausbau der Importe können wir die stärkere Nachfrage der Konsumenten befriedigen. Das spielt auch eine große ergänzende Rolle für die Stimulation des Wirtschaftswachstums und den Ausbau der Inlandsnachfrage. Es gilt als neue Antriebskraft."