Am Sonntag haben mehr als 20 Vertreter der Shanghaier Tongji-Universität eine Bewerbungsveranstaltung in Berlin abgehalten. Zahlreiche in Deutschland studierende Chinesen nahmen daran teil, um sich über mögliche Jobangebote der Hochschule zu informieren.

Der Vorläufer der Tongji-Universität war die Deutsche Medizinschule für Chinesen in Shanghai, wodurch sie eng mit Deutschland verbunden ist. Die Tongji-Universität besitzt eine starke Überlegenheit im Bereich der Ingenieurwissenschaften und pflegt eine traditionelle kooperative Beziehung mit der Bundesrepublik. Sie veranstaltet daher jedes Jahr Bewerbungsveranstaltungen in mehreren deutschen Städten. In diesem Jahr finden sie in München, Berlin und Frankfurt am Main statt.

Dong Qi, Leiter des Forschungszentrums für chinesisch-deutschen Kulturaustausch der Tongji-Universität, sagte, die Hochschuldelegation bestehe mit dem Rektor an der Spitze aus sieben Institutsleitern und Vertretern von verschiedenen akademischen Forschungsprojekten. Dies spiegele die Idee der Universität wider, die Hochschule mit Fachkräften verstärken zu wollen:

„Die Tongji-Universität wurde 1907 von Deutschen gegründet. Sie hat eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit Deutschland. Die auf der chinesisch-deutschen Kooperationsvereinbarung basierenden bilateralen Hochschulkooperationsprojekte, wie das chinesisch-deutsche Institut der Tongji-Universität und das chinesisch-deutsche Ingenieurwissenschaftsinstitut, sind zu Vorbildern für bilaterale Zusammenarbeit im Bildungswesen geworden. Sie erhalten ein positives Echo aus der Gesellschaft und bilden Fachkräfte für beide Staaten aus. Bei der Förderung der Zusammenarbeit mit Deutschland ist ein Kennenlernen der Sprachen, Landeskunde und Kulturen beider Staaten unumgänglich. Das ist ein wichtiger Grund, warum wir großen Wert auf Bewerber aus Deutschland legen. Natürlich begrüßen wir auch Fachkräfte aus anderen europäischen Ländern und dem Rest der Welt."

Die Germanistik-Doktorandin Li Feng von der TU Berlin wird im September 2018 ihr Studium abschließen. Sie will nach China zurückkehren und in ihrer Heimat arbeiten. Li Feng erklärte:

„Durch diese Veranstaltung hege ich große Erwartungen an die Tongji-Universität. Ich studiere Germanistik und die Tongji pflegt eine lange Kooperationstradition mit Deutschland. Sie besitzt die führende Deutsch-Fakultät Chinas. Ich hoffe daher, dort arbeiten zu können. Ich habe meinen Lebenslauf bei der Personalabteilung der Universität eingereicht."

Dr. Xue Bing arbeitet am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam und nimmt dort an einem chinesisch-deutschen Kooperationsprojekt des Umweltwissenschafts- und Ingenieurinstituts der Tongji-Universität teil. Er sagte:

„Erstens möchte mich über die jüngsten chinesischen Maßnahmen für Fachkräfte informieren. Zweitens möchte ich wissen, wie die Vertreter der Universität unsere Fächer und unsere zukünftige Entwicklung einschätzen. Dadurch können wir unsere Entwicklungsrichtung anpassen. Ich interessiere mich sehr für Umweltwissenschaften. Vor vier Jahren habe ich mich entschieden, Umwelt-Massendaten zu erforschen. Durch diese Bewerbungsveranstaltung erfahren wir, wie wir unsere Forschung in Zukunft optimieren können."