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In der ersten Hälfte dieses Jahres hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang bei einem Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel in Berlin betont, China wolle „Made in China 2025" noch besser mit der deutschen Strategie „Industrie 4.0" verbinden und dabei die bilaterale Kooperation bei der Produktion, Energie, Luftfahrt und Innovation sowie zwischen mittelgroßen bzw. kleinen Unternehmen vertiefen.
Shi Mingde, der chinesische Botschafter in Deutschland, ist der Meinung, die chinesischen-deutschen Beziehungen seien in ihrer besten historischen Periode angekommen. Ständig seien neue Aspekte der bilateralen Kooperation ins Leben gerufen worden. Unter diesen Voraussetzungen würden „Made in China 2025" und „Industrie 4.0" kontinuierlich und stabil vorangetrieben werden. Er sagte:
„Seit mehreren Jahren kooperieren China und Deutschland bei ‚Made in China 2025' und der ‚Industrie 4.0'. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten bei der Digitalisierung, in der modernen Produktionsindustrie und bei der Smart-Produktion ergänzt sich gegenseitig und nutzbringend. Die ganze Welt steht vor einer neuen industriellen Revolution. Wir hoffen, kontinuierlich die bilaterale Zusammenarbeit in diesem Aspekt auszubauen, sowie die Kooperation mit Drittländern. Dabei sind bereits Erfolge erzielt worden."
Im Zuge dieses Prozesses pflegen einige große chinesische Firmen, die marktführend mit ihrer Produktpalette und Technologie sind, innovative Kooperationen mit deutschen und europäischen Betrieben.
Als Vorreiter der chinesischen Telekommunikationsbranche hat Huawei letztes Jahr in München sein erstes offenes Labor in Europa errichtet. Das offene Labor in München hat mehrere deutsche Konzerne zur gemeinsamen Entwicklung verschiedener Produkte angezogen. Dazu gehören unter anderem SAP, die Deutsche Telekom und Daimler-Benz. Tian Linyi, ein Vertreter von Huawei, meint, durch die Kooperation zwischen seiner Firma und den deutschen Unternehmen verschafften sich beide Seiten Vorteile:
„Huaweis Informations- und Kommunikationstechnik hat die Nachteile der produzierenden Industrie in Europa und besonders in Deutschland ausgeglichen. Mit den gesammelten Erfahrungen der deutschen produzierenden Industrie können die Probleme von Huawei gelöst werden. Die deutschen Unternehmen wissen, wie man in einer Fabrik effizient produziert. In dieser Hinsicht mögen wir Schwächen haben. Unsere Überlegenheit liegt jedoch in der Telekommunikation, IT und Cloud-Technologie. Dieser Austausch ist unser Kooperationsmodell."
Laut Dieter Spath, dem Präsidenten von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, setzen chinesische privatwirtschaftliche Unternehmen, wie Huawei, ZTE und Haier technische Innovationen um. Sie sind prägende Faktoren in der Schaffung von Arbeitsplätzen. Im Rahmen der Strategie „Made in China 2025" sollten chinesische Unternehmen ihre Produktionsweise verändern. Zudem sollten mittelgroße und kleine Betriebe vermehrt unterstützt werden. Damit könnten sie zu Kernkräften der Innovation werden.