Am Dienstag ist der chinesische Staatspräsident Xi Jinping zu einem Staatsbesuch in der deutschen Hauptstadt Berlin eingetroffen. Am Mittwoch wird Xi Jinping sich gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Freundschaftsspiel zwischen einer chinesischen und deutschen Fußballjugendmannschaft anschauen.
Im November 2016 haben beide Staaten die „strategische Kooperationsvereinbarung zwischen China und Deutschland über Schulfußballsport der Jugendlichen" unterzeichnet. Gemäß der Vereinbarung entsendet der FC Bayern München jährlich professionelle Trainer nach China, um chinesische Fußballtrainer und jugendliche Fußballspieler in gemeinsam errichteten Fußballschulen in China zu trainieren. Die jugendlichen Spieler, die solch ein spezielles Training bekommen haben, haben dann die Möglichkeit, ihre Ausbildung in München fortzusetzen. Im Mai 2017 haben der FC Bayern München und das Forschungszentrum über Entwicklung der Sportindustrie an der Tsinghua-Universität die strategische kooperative Partnerschaft errichtet. Damit wird die Sportindustrie in der Volksrepublik plangemäß entwickelt und vorangetrieben.
Jochen Sauer, Generalmanager des Jugendtrainingsinstituts des FC Bayern München, teilte mit:
„Wenn wir nach China gehen, ist es meistens für eine Woche mit drei Trainern, die sich dann um das Training vor Ort in der Fußballschule kümmern und zum anderen helfen, die dortigen Trainer mit auszubilden. Das sind die zwei wesentlichen Aspekte der Kooperation: zu helfen, unser Wissen über den Fußball, über die technischen und taktischen Themen des Fußballs an die jugendlichen Spieler und an die Trainer zu vermitteln. Bei der Kooperation mit der Universität geht es um einen Know-how- und Wissenstransfer, allerdings nicht im speziellen Bereich der Spieler- und Trainerausbildung, sondern wir wollen gemeinsam mit der Universität einen Studiengang im Bereich der Sportökonomie und Sportwissenschaften gemeinsame Inhalte erarbeiten."
Seit November 2016 laufen die Jugendtrainingsprojekte des FC Bayern München bereits. Deutsche Trainer sind mehrmals zum Training der chinesischen Fußballspieler und Fußballtrainer nach Qingdao und Shenzhen gereist. Was für einen Eindruck haben die deutschen Trainer von den chinesischen Jungfußballern? Dazu Jochen Sauer:
„Die Erfahrungen sind die, dass es sehr viele sehr motivierte und sehr disziplinierte junge Fußballspieler gibt, die auch sehr großen Spaß daran haben, an dem Fußballtraining teilzunehmen. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass es noch Arbeit gibt, die Spieler in technischen und taktischen Fragen auszubilden. Hier gibt es sicherlich für unsere Trainer einiges zu tun. Und die gleiche Erfahrung haben unsere Trainer auch mit den Trainern vor Ort gemacht. Es ist ein großes theoretisches Wissen da, Fußballspieler auszubilden, aber bei vielen Themen, die mit technischen und taktischen Fragen auf dem höchsten europäischen Fußballlevel zu tun haben, besteht noch Ausbildungsbedarf."
Bisher konnte der FC Bayern München maximal zehn bis 15 Spielern eine Weiterbildung in Deutschland anbieten. Der Fußballclub hat vor, Anfang August in München ein neues Trainingsinstitut zu eröffnen. Die Trainingszeit wird dann von einer Woche auf einen Monat verlängert. Dazu sagte Jochen Sauer:
„Es wird für uns auch nochmal ein großer Schritt sein, hier bei unserer Jugendausbildung mehr für unsere Fußballspieler anzubieten. Es ist unser mittelfristiger und langfristiger Plan, die Kooperationen vor allem mit den jetzt bestehenden Fußballschulen in Qingdao und, wenn sie fertig gebaut ist, in Shenzhen zu intensivieren. Mehr Austausch zu fördern, mehr Trainer und Spieler nach München einzuladen und nicht nur nach China zu fahren, um mit unseren Trainern dort auszubilden."