Am Mittwoch und Donnerstag wird der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang Deutschland einen offiziellen Staatsbesuch abstatten. Dr. Yang Xiepu, Forscherin am europäischen Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), erklärte in einem Interview mit CRI die Schwerpunkte von Li Keqiangs Deutschlandbesuch.
„Erstens werden beide Länder die gemeinsame Erklärung der vierten Runde der chinesisch-deutschen Regierungsgespräche vorantreiben und vertiefen. Zweitens werden beide Seiten ihre wirtschaftliche Kooperation im Rahmen der G20 weiter verstärken. Da das laufende Jahr das 45-jährige Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland markiert, werden beide Länder die Beziehungen in allen Bereichen bestimmt weiter vertiefen. Viertens wird China die multinationale Zusammenarbeit mit Deutschland im Rahmen der Seidenstraße-Initiative intensivieren. Was ich noch ergänzen will, beide Länder haben gerade eine Vereinbarung über einen Mechanismus für hochrangigen Kulturaustausch unterzeichnet. Ministerpräsident Li Keqiang wird dieses Mal auch die Umsetzung dieser Vereinbarung fördern."
Bei der vierten Runde der chinesisch-deutschen Regierungsgespräche müssten vor allem zwei Punkte beachtet werden, so Dr. Yang Xiepu weiter, die Kooperation im Bereich Investition und Handel sowie die Verstärkung der bilateralen Zusammenarbeit in Drittländern.
„Im Jahr 2016 ist China der größte Handelspartner Deutschlands geworden. Derzeit sind über 8.200 deutsche Unternehmen in China ansässig. Auf der anderen Seite haben mehr als 2.000 chinesische Unternehmen Standorte in Deutschland errichtet. Durch den Besuch von Ministerpräsident Li Keqiang werden die Kooperation und die Investitionen zwischen den Unternehmen gefördert. Im Vergleich zu den USA oder anderen europäischen Ländern bemerken wir auch, dass die Zahl der in Deutschland ansässigen chinesischen Unternehmen noch sehr gering ist. In diesem Bereich kann man noch mehr Kooperationsmöglichkeiten finden."
Über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland sagte Dr. Yang Xiepu, „Made in China 2025" und die „Industrie 4.0" könnten sich im Rahmen der Seidenstraße-Initiative sehr gut ergänzen.
„Chinas ‚Made in China 2025' und Deutschlands ‚Industrie 4.0' können in Bereichen wie Infrastrukturaufbau auf Märkten in Drittländern, Umweltschutz und Innovationen von jungen Menschen tiefe Verbindung finden. Die Unternehmen beider Staaten können sich im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative bei der Kapitalunterstützung und dem gemeinsamen Nutzen von Märkten gut ergänzen. Dadurch kann eine Win-Win-Situation erreicht werden."