Im Vorfeld des Schweiz-Besuches von Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat die schweizerische Bundespräsidentin Doris Leuthard in einem Interview mit chinesischen Medien betont, das Treffen werde beiden Ländern noch mehr Kooperationsmöglichkeiten von gemeinsamem Nutzen bringen und die bilateralen Beziehungen vertiefen.
Während des Besuches werden beide Länder mehrere Kooperationsvereinbarungen mit unterschiedlichen Aspekten unterzeichnen. Dazu sagte Leuthard:
„Dies zeigt, dass wir trotz unterschiedlicher Tradition und Geschichte Gemeinsamkeiten haben. Die Regierungen beider Länder haben Zuversicht und gegenseitiges Vertrauen. Das sind die Ergebnisse von Konsultationen, Treffen und viel Verständnis beider Seiten in den vergangenen Jahren."
Leuthard wies insbesondere darauf hin, dass Öffnung und Innovation gemeinsame Werte der Schweiz und Chinas seien. Die Schweiz lehne den Handelsprotektionismus ab. Offenheit und Kooperation seien besser als Isolierung und Egozentrik.
Die Schweizer Bundespräsidentin fügte hinzu, in Zukunft könnten beide Länder bei Energiefragen und beim Klimawandel eine innovative, führende Rolle spielen.
„Wenn wir das Pariser Klimaabkommen umsetzen wollen, brauchen wir sauberer Energien. Zudem sollten wir uns zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft hin entwickeln. Solche Aufgaben sind nicht leicht zu erfüllen. Meiner Meinung nach können wir professionelle Erkenntnisse und Technologien teilen und uns gemeinsam für die Erforschung von Energien und Energienspeicherung einsetzen."
Während Xis Aufenthalts in der Schweiz werden beide Länder eine Kulturvereinbarung unterzeichnen und das chinesisch-schweizerische Tourismusjahr 2017 einläuten. Leuthard verwies darauf, dass China und die Schweiz mit reichen Tourismusressourcen eine große Perspektive in der Fremdenverkehrskooperation hätten. Beide Seiten seien dabei, verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Tourismusjahrs vorzubereiten. Dies werde die Kontakte beider Länder auf allen Ebenen kontinuierlich vertiefen.
„Wir hoffen, dass chinesische Touristen in der Schweiz nicht nur eine Nacht, sondern noch etwas länger bleiben werden. Ich glaube, dass den Chinesen vielleicht noch nicht bekannt ist, dass wir nicht nur Berge und Skiorte, sondern auch italienischsprachige, subtropische Gebiete im Süden zu bieten haben. Meiner Meinung nach sind wir verpflichtet, ihnen alle Informationen über die Schweiz zur Verfügung zu stellen."
Abschließend betonte Leuthard, Xis Besuch werde die chinesisch-europäischen Beziehungen fördern. Angesichts weltweit vermehrter Instabilität im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich werde Chinas Entwicklungserfahrung kontinuierlich zur globalen Stabilität und Entwicklung beitragen.