Die 83-jährige Frau Zhao lebt eigenständig im Bezirk Xicheng der chinesischen Hauptstadt Beijing. Ihr Wunsch, in einem Altersheim zu wohnen, blieb ihr bisher verwehrt, da in naheliegenden Altersheimen keine freien Betten zur Verfügung standen. Altersheime in der weiteren Umgebung hätten für die Angehörigen einen großen Aufwand bedeutet. Nun freut sie sich, dass ein Sozialzentrum für Seniorenbetreuung in ihrem Wohnviertel bald in Betrieb genommen wird:
„Das ist sehr gut. Das Zentrum für Seniorenbetreuung befindet sich in unmittelbarer Umgebung. Ich wohne allein und meine Tochter ist selbst bereits über 60 Jahre alt und kann sich nicht um mich kümmern."
Die Testphase zur Seniorenbetreuung im eigenen Heim in China während des 12. Fünfjahresplans zeigte sprunghafte Entwicklungen. Landesweit stehen in Wohnvierteln rund 2,8 Millionen Betten für Tagesbetreuung zur Verfügung. Dies ist die 48-fache Anzahl im Vergleich zum Jahr 2010. In diesem Zusammenhang wurden Dienstleistungen in Wohnvierteln für Senioren erweitert. Zu ihnen gehören Mahlzeiten und die Gesundheitsvorsorge. Liu Tingjun, ein Mitarbeiter eines Seniorenbetreuungszentrums in einem Wohnviertel von Beijing, erläutert:
„Das Zentrum stützt sich auf ein offenes Konzept. Wer nach Hause zurückkehren oder Shoppen gehen möchte, kann dies tun. Wir stellen den Senioren spezielle Busse zur Verfügung. Auch bieten wir professionelle Dienstleistungen und Pflege an. Die Senioren fühlen sich wie zu Hause."
Zhen Bingliang vom chinesischen Ministerium für zivile Angelegenheiten ist der Auffassung, in den kommenden fünf Jahren könne China das Ziel erreichen, dass für 1.000 Senioren 35 bis 40 Betten zur Verfügung stehen. Pflegebetten sollten dabei rund 30 Prozent ausmachen:
„Wir müssen durch eine planmäßige Umsetzung ermöglichen, dass statt der großen noch mehr kleine und mittelgroße Einrichtungen für die Seniorenbetreuung errichtet werden. Hierbei sind strukturelle Anpassungen unumgänglich."