Am Mittwoch hat sich der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in London mit dem britischen Premierminister David Cameron zu einem Gespräch getroffen.
Danach erklärte Xi Jinping vor der Presse:
„Gerade habe ich mit dem Premierminister ein erfolgreiches Gespräch geführt und über viele Fragen wichtige Übereinstimmungen erreicht. Zudem zeigen sich beide Seiten bereit, ihre bilaterale am 21. Jahrhundert orientierte globale umfassende strategische Partnerschaft zu etablieren. So kann eine „Goldene Ära" der bilateralen Beziehungen von Nachhaltigkeit, Öffnung und gemeinsamem Nutzen begonnen, und eine schöne Zukunft der bilateralen Beziehungen geschaffen werden".
Xi Jinping betonte, China wolle mit Großbritannien eine permanente Stabilität der bilateralen Beziehungen auf höherem Niveau gewährleisten. In diesem Zusammenhang müsse eine inklusive Öffnung der bilateralen Kooperation in größeren Bereichen eingehalten werden, damit ein gemeinsamer Nutzen in größerem Umfang verwirklicht werden kann.
Die China General Nuclear Power Group und die Électricité de France haben am gleichen Tag eine strategische Investitionsvereinbarung über den Bau des britischen Atomkraftwerks C in Hinkley Point erreicht. Damit handelt es sich um die erste Ausfuhr chinesischer Atomkrafttechnologien in ein westliches Land.
Das Atomkraftwerk Hinkley Point im südwestenglischen Somerset wird planmäßig im Jahr 2025 in Betrieb genommen. Es ist das erste neue Atomkraftwerk im Vereinigten Königreich in den letzten 30 Jahren. China soll dafür 6 Milliarden Pfund Sterling investiert haben und 33 Prozent aller Aktien besitzen. Dazu sagte David Cameron:
„Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist ein Meilenstein. Das Atomkraftwerk Hinkley Point wird das Problem der Energieversorgung für 6 Millionen Familien in Großbritannien lösen. Mehr als 25.000 Arbeitsplätze können zudem darüber angeboten werden".
Die Finanzkooperation zwischen China und Großbritannien liegt in ihrer Relevanz unter allen Zusammenarbeitsbereichen zwischen den beiden Ländern in Führung. Xi Jinping kündigte an, China werde in London die ersten RMB-Staatsdarlehen außerhalb der Volksrepublik ausgeben. Die grünen RMB-Anleihen würden auch zum ersten Mal in Großbritannien emittiert. Darüber hinaus werde die Chinesische Volksbank in Großbritannien Zentralbankscheine im Wert von 5 Milliarden Yuan RMB in Umlauf bringen. Das Umtauschausmaß der Landeswährungen der beiden Staaten werde von 200 Milliarden auf 350 Milliarden Yuan RMB angehoben.
Cameron erwiderte, die Großbritannien-Reise Xi Jinpings sei ein Erfolg. Beide Seiten hätten sich auf viele Großprojekte und Handelsvereinbarungen geeinigt. Dies werde die bilateralen Beziehungen stark fördern. Großbritannien wolle Chinas bester Kooperationspartner im Westen werden und werde mit der Volksrepublik in der Finanz-, Energie-, und Innovationsbranche sowie bei der Visaerleichterung die Kooperation ausbauen. Großbritannien unterstütze eine möglichst baldige Abschließung der Freihandelsvereinbarung zwischen der EU und China und werde aktiv zur Entwicklung der europäisch-chinesischen Beziehungen beitragen.
Großbritannien ist das westliche Land, das als erstes der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) beigetreten war. Dazu betonte Cameron, sein Staat wolle sich aktiv am Aufbau der AIIB beteiligen und gemeinsam mit China die Kooperation im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative ausbauen.