Die China Construction Bank hat die Geschäftslizenz für die Schweiz erhalten. Das bestätigte die schweizerische Behörde zur Aufsicht des Finanzmarkts am Dienstag. So kann die chinesische Bank in Zürich eine Filiale errichten und damit dort RMB-Abwicklungsgeschäfte führen. Dies gilt als weiterer Schritt zur Internationalisierung der chinesischen Landeswährung Yuan.
Philippe Monnier, Chef der schweizerischen internationalen Handelsberatungsfirma Monnier, sagte dazu, die Niederlassung der China Construction Bank in Zürich werde für die Handelskontakte der beiden Staaten noch mehr Vorteile bringen.
„Die Errichtung der Filiale der China Construction Bank in Zürich wird den schweizerischen Betrieben, die mit China enge Handelskontakte pflegen, dienen. Insbesondere nützt die Filiale Kreditvergabefirmen. Darüber hinaus werden auch andere europäische Unternehmen davon profitieren".
Gleichzeitig wies Monnier darauf hin, dass die Geschäftslizenz für die China Construction Bank in der Schweiz zwar ein äußerst wichtiger Schritt sei, der wichtigere Punkt aber liege in ihrer künftigen Entwicklung. Diese stehe vor mehreren Herausforderungen.
„Meiner Meinung nach steht die frisch errichtete Filiale der China Construction Bank in Zürich jetzt vor der Herausforderung, ein die Kunden zufriedenstellendes Handelsmodell zu finden. Nur so kann sie bei der Konkurrenz mit anderen Banken eine finanzielle Überlegenheit entwickeln. Gleichzeitig muss die Bank einer gegenüber der von vor zehn Jahren viel komplizierteren Realität begegnen. Beim Eintritt neuer Banken oder Firmen in einen Markt treten Herausforderungen auf. Das sind keine Ausnahmen".
Schon im Januar 2015 hatte die schweizerische Zentralbank mit der Chinesischen Volksbank eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach RMB-Abwicklungsgeschäfte in dem europäischen Staat geplant waren. Zudem wird der Testlauf mit schweizerischen Bankkunden verlängert. Mit der Errichtung der genannten Bankfiliale wird Zürich nach London, Frankfurt am Main, und Luxemburg zu einem neuen Offshore-RMB-Handelszentrum in Europa. Dies kennzeichnet wieder einen Schritt der Internationalisierung der chinesischen Landeswährung.
Dazu meinte die chinesische Botschafterin in der Schweiz, Xu Jinghu vor kurzem in einem Interview, die chinesisch-schweizerische Finanzkooperation habe ein enormes Potential, und die künftige Entwicklung sei vielversprechend.
„Die Errichtung der Filiale der China Construction Bank in Zürich kennzeichnet die Entstehung eines RMB-Abwicklungszentrums in der Schweiz. Sie wird für die künftige verstärkte Kooperation zwischen verschiedenen Unternehmen eine starke, fördernde Rolle spielen. Auch im Prozess der RMB-Internationalisierung ist sie eine bedeutungsvolle Kooperationsstelle. Die Schweiz ist ein wirtschaftlich und finanziell starker Staat. Die Partnerschaft in diesem Bereich hat breite Perspektiven. Daran haben wir große Erwartungen".