Im Vorfeld des Staatsbesuches des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in den USA hat die chinesische Zeitung „Renmin Ribao" am Dienstag einen Kommentar mit dem Titel „Neue Phase der neuen Großmachtbeziehungen zwischen China und den USA" veröffentlicht. Darin heißt es, die Dienstreise Xi Jinpings in die USA werde ein Besuch sein, der für die künftige Entwicklung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen sowie für die Kerninteressen beider Bevölkerungen von großer Bedeutung sei. Zudem werde er umfassenden und weitreichenden Einfluss auf die internationale bzw. regionale Lage ausüben.
Weiter wird in dem Artikel betont, dass vor mehr als 40 Jahren Spitzenpolitiker beider Staaten die bilateralen Kontakte wieder aufgenommen haben. In den letzten über 40 Jahren seien die bilateralen Beziehungen von Windungen und Wendungen geprägt gewesen. Die beiderseitige Kooperation habe sich ständig vergrößert und verstärkt. Im letzten Jahr habe das bilaterale Handelsvolumen 555,1 Milliarden US-Dollar betragen, und die gegenseitigen Investitionen machten mehr als 120 Milliarden US-Dollar aus. Mehr als 4,3 Millionen Menschen aus beiden Ländern seien in das jeweils andere Land gereist.
Bisher seien bei sieben Runden des chinesisch-amerikanischen strategischen und ökonomischen Dialogs mehr als 700 konkrete Erfolge erzielt worden. Die hochrangigen Konsultationen über den bilateralen kulturellen Austausch hätten mehr als 300 Leistungen aufgewiesen. Je klarer man die Grundlage der bilateralen Beziehungen sehe, desto tiefer fühle man die Bedeutung des Grundsatzes „Der breite Pazifische Ozean hat genügend Raum, um die beiden Großmächte China und die USA zu beherbergen".
Mit der Verkleinerung der Staatskräfte Chinas und der USA seien jedoch auch die strukturellen Widersprüche zwischen beiden Staaten immer deutlicher geworden. Mittlerweile hätten China und die USA bei maritimen Streitigkeiten, sowie bei der Cyber-Sicherheit beträchtliche Meinungsverschiedenheiten. Die Sorge einiger jenseits des Pazifischen Ozeans habe sich vertieft, und in der US-amerikanischen Öffentlichkeit sei ein negativer Beiklang aufgetreten. Manche Experten und Politiker wollten sogar „die große Strategie der USA gegenüber China" revidieren. Im Artikel wird erneut bekräftigt, es sei normal, dass in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen Schwierigkeiten oder sogar Rückschläge aufgetreten seien. Probleme seien nicht furchtbar. Wichtiger sei, dass beide Staaten gemäß den Prinzipien „gegenseitiger Respekt, Sammlung von Gemeinsamkeiten und Beseitigung der Meinungsunterschiede" gemeinsam effektive Lösungen finden wollen. Das gegenseitige strategische Vertrauen sei die Grundlage der neuen Großmachtbeziehungen. Es sei immer die „wichtigste, grundlegendste" Frage für die bilateralen Beziehungen. Wie China und die USA ihre jeweils gegenseitigen strategischen Absichten beurteilten, werde direkt die Politik beider Staaten beeinflussen. Wie Xi Jinping darauf hingewiesen habe, in dieser grundlegenden Frage dürfe man keinen Fehler machen, sonst könnten weitere Fehler auftreten.
Zum Schluss betont der Kommentar, in diesem Jahr werde das 70. Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkriegs gefeiert. Vor 70 Jahren hätten China und die USA gemeinsam um den Frieden gekämpft. Und auch jetzt hätten die beiden Staaten keinen Grund, nicht für den Frieden und die Stabilität der Welt weiter zu kooperieren.