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Dokumentarfilm „Licht und Schatten – Auseinandersetzung Deutschlands und Japans mit dem Zweiten Weltkrieg" ruft starkes Echo hervor
  2015-06-10 11:04:02  cri
Anlässlich des 70. Jubiläums des Sieges der chinesischen Bevölkerung im antijapanischen Krieg und des Endes des Zweiten Weltkrieges ist der Dokumentarfilm „Licht und Schatten – Auseinandersetzung Deutschlands und Japans mit dem Zweiten Weltkrieg" veröffentlicht worden. Die Dokumentation hat ein starkes Echo hervorgerufen.

In dem Dokumentarfilm werden zwei Einstellungen gegenüber der Geschichte dargestellt. Nach 70 Jahre langen Bemühungen hat Deutschland einen systematischen Mechanismus zur Verarbeitung des Krieges etabliert. Im Vergleich dazu wurde in Japan nach dem Krieg kaum über die Schrecken der Geschichte nachgedacht. Die Kriegsverbrecher des Landes kamen ungestraft davon. Im Gegenteil, 14 hochkarätige Kriegsverbrecher werden am Yasukuni-Schrein geehrt. Seit Generationen besuchen japanische Politiker diesen Schrein. Die Friedensverfassung und die Geschichtslehrbücher wurden revidiert. Diese Taten verstoßen deutlich gegen jedes international anerkannte Mindestmaß an Rechtsbewusstsein und Gerechtigkeit.

Der ehemalige Direktor der China-Abteilung des japanischen Außenministeriums, Asai Motofumi, erklärte, der Dokumentarfilm werfe einen Blick auf die Gesamtsituation und analysiere ausführlich die Unterschiede zwischen Japan und Deutschland bei der Verfassung von Geschichtslehrbüchern und der Geschichtslehre. Dieser Blickwinkel sei sehr wertvoll. Objektiv betrachtet könne der Film eine warnende Rolle spielen. Wörtlich sagte Asai: „Ich hoffe, dass dieser Dokumentarfilm in mehreren Sprachen gezeigt und auf der ganzen Welt verbreitet werden kann".

Der aus Deutschland stammende Präsident der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke, sagte, nach zwei katastrophalen Weltkriegen hätten Deutsche sich entschieden, die Geschichte ernsthaft zu betrachten. Nur so könne eine Wiederholung der Tragödie vermieden werden. Schon seit seiner Kindheit und auch während des Erwachsenwerdens in seiner Jugend habe er eine deutliche Erkenntnis gewonnen: Deutschland trägt schwere Schuld am Krieg.

Der 93-jährige Dan Crowley war Soldat der US-Luftwaffe. Er musste sich während des Zweiten Weltkrieges an Gefechten um den Pazifik beteiligen. Er betonte, engstirnige japanische Politiker mit anmaßender nationalistischer Stimmung hätten die Erkenntnis der japanischen Nation über die Details der Geschichte verhindert.

Professor Liu Jiangyong von der Tsinghua-Universität erklärte, die Aufzeichnungen in dem Dokumentarfilm zeigten, dass ein Land den Mut haben muss, die Vergangenheit ernsthaft zu betrachten und eine Lehre aus der Geschichte zu ziehen, um den richtigen Weg zu beschreiten. Nur so könne das internationale Ansehen des Staates ernsthaft verbessert werden. Nur so könnten seine Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft wiederhergestellt werden.

Eine Japanerin namens Kawanami Sumiko sagte, sie fühle sich den friedliebenden Menschen in den Nachbarländern gegenüber schuldig, weil Japan noch immer nicht umfassend über seine Aggressionsgeschichte nachgedacht habe. Zu dem Dokumentarfilm erklärte sie, nach der Kriegsniederlage hätten die Deutschen umfassend über die Geschichte von Nazi-Deutschland nachgedacht. Zudem habe Deutschland gemeinsam mit seinen Nachbarländern die Geschichtslehrbücher revidiert. Dies sei ein Vorbild für eine mutige Haltung gegenüber der Geschichte.

Der Wirtschaftsprofessor Hermann Simon, ein bekannter Unternehmensberater, vertritt die Ansicht, ein offenes und aufrichtiges Nachdenken über die Geschichte sei die einzige vertretbare und nachhaltige Einstellung gegenüber der Geschichte. Er sagte, obwohl er im Jahr 1947, also nach dem Zweiten Weltkrieg, geboren wurde, habe er nie bestritten, dass Deutsche ihre gebührende Verantwortung tragen müssten. Man dürfe nicht sagen, dass die Verbrechen nur von wenigen Kriegsverbrechern verübt worden seien. Tatsächlich seien mehr Menschen darin verwickelt. Die ganze deutsche Nation müsse diese Verantwortung tragen und die Deutschen haben dies wirklich getan, so der Wirtschaftsprofessor.

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