Am Dienstagnachmittag verkündete Germanwings-Generalmanager Thomas Winkelmann vor der Presse in Köln die Informationen über die Passagiere des verunglückten Flugzeugs. Er betonte, dies sei der dunkelste Tag in der Geschichte von Germanwings und der Lufthansa:
„An Bord waren 144 Passagiere, darunter zwei Babys, und insgesamt sechs Besatzungsmitglieder. Zwei im Cockpit und vier in der Kabine als Flugbegleitung. Ein Team der Germanwings ist zur Stunde in Düsseldorf, um die Angehörigen der auf der Flugliste befindlichen Namen zu informieren. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zunächst sowohl unsere Gäste als auch unsere Kollegen in Cockpit und Kabine und deren Angehörigen informieren, bevor wir Namenslisten bekanntgeben können".
Winkelmann bekräftigte erneut, einen Tag vor dem Flug sei die Unglücksmaschine einer Routine-Überprüfung unterzogen worden, wobei keine technischen Mängel gefunden wurden. Der Kapitän im Dienst habe auch bei der Lufthansa mehr als zehn Jahre gearbeitet und eine Flugerfahrung von über 6000 Stunden bei Airbus-Maschinen gehabt. Mittlerweile sei die Ursache für das Unglück noch nicht klar. Der Flugschreiber wird zurzeit noch gesucht. Der Stimmenrekorder der Maschine wurde bereits gefunden und zur Auswertung nach Paris geschickt. Germanwings und Lufthansa hätten bereits Mitarbeiter zur Mitwirkung an der Untersuchung vor Ort nach Frankreich geschickt:
„Ein Team von Lufthansa, Airbus, Germanwings und Lufthansa Technik ist zur Stunde auf dem Weg zur Absturzstelle, um bei der Untersuchung des Unfalls das bestmögliche beizutragen, um schnellstmöglich herauszufinden, warum unser Airbus verunglückt ist. Das wichtigste zur Stunde ist aber unser tiefstes Bedauern gegenüber den Gästen, den Angehörigen der Gäste, den Angehörigen unserer Crew über den Verlust ihrer Angehörigen".
Nach der Katastrophe zeigt sich die deutsche Bundesregierung tief betroffen. Das deutsche Auswärtige Amt hat einen speziellen Krisenstab errichtet. Telefon-Hotlines für Konsultationen sind in Betrieb. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sind am gleichen Tag zum Absturzort gereist, um sich über die konkrete Situation des Unglücks zu informieren. Bundespräsident Joachim Gauck hat seinen Peru-Besuch abgebrochen und ist nach Deutschland zurückgekehrt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ebenfalls ihre geplante Dienstreise in den kommenden Tagen abgesagt und vor, am Mittwoch gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nach Frankreich zu reisen, damit sie sich vor Ort nach den Bergungsarbeiten und der Untersuchung der Unfallursache erkundigen können. Vor der Presse am Dienstagnachmittag sagte Merkel:
„Meine Gedanken und meine Anteilnahme, auch die der ganzen Bundesregierung, sind jetzt bei den Menschen, die so jäh ihr Leben verloren haben. Unter ihnen auch viele Landsleute. Das Leid ihrer Familien ist jetzt unermesslich. Wir setzen alles daran, dass sie die Hilfe und den Beistand finden, die es in solchen Stunden geben kann".
Am gleichen Abend wurde auch bestätigt, dass sich 16 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrer eines Gymnasiums aus Haltern in Nordrhein-Westfalen an Bord der verunglückten Maschine befunden haben. Die Schülerinnen und Schüler hatten in Barcelona an einem Sprachaustausch teilgenommen und sollten am Dienstag nach Deutschland heimkehren.