Vorstandsmitglied des deutschen Telekommunikationskonzerns „T-Systems", Ferri Abolhassan, erklärte auf einem Symposium:
„Ich glaube zutiefst - das ist die Kernbotschaft - dass genau vier Dinge zusammenkommen: Es ist die Geschwindigkeit, es ist der Pragmatismus, es ist das Thema Prozess-Know-How und es ist das Thema Qualität. Wir glauben, dass das Prozess-Know-How, was wir auch als ‚T-Systems' als Deutsche Telekom beherrschen und die Qualität, die wir mitbringen, zusammen mit dem Pragmatismus und der Geschwindigkeit unserer chinesischen Partner uns befähigt, Dinge zu tun, die wir alleine nicht hinkriegen. - In konkreten Kundenprojekten, aber auch auf unserer Roadmap der Digitalisierung."
Hinsichtlich der High-Tech-Kooperation konnte die chinesische Firma für Informationstechnologie Huawei mit dem größten europäischen Software-Produzenten SAP ein Entwicklungsmodell ausarbeiten, das auf den gemeinsamen Stärken der Unternehmen beruht: auf Innovation, Forschung und der Unabhängigkeit in Hinblick auf geistiges Eigentum. Der Europäischen Patentbehörde zufolge hat Huawei im Jahr 2014 rund 1600 Patentanträge eingereicht, was einem Anstieg von 48,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. So verwundert es nicht, dass 45 Prozent der 170.000 Angestellten des Konzerns Forscher sind. Die starke Förderung technologischer Entwicklungen zielt darauf ab, die Firma langfristig zum Pionier der digitalen Welt zu machen. Li Jun, ein Sprecher von Huawei, sagte hierzu:
„Die Forschung in Europa hat hauptsächlich Technologien der Zukunft zum Ziel, nicht die kurzfristigen technologischen Anwendungen. Daher wird sich die künftige ‚Industrie-4.0' vermutlich zu 80 Prozent aus Innovationen im Bereich der Informationstechnologien zusammensetzen. Wir kooperieren mit den wichtigsten Teilnehmern an der ‚Industrie-4.0' in Deutschland, zu denen auch SAP gehört. Ziel ist, zahlreiche weitere Produkte und Technologien zu kreieren, die den Ansprüchen der ‚Industrie-4.0' entsprechen."
Kooperationen zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen würden nicht nur zu wichtigen Forschungsergebnissen, sondern auch zur Erschließung gemeinsamer Märkte führen. Als Schlüsselfaktor gelte hierbei die „Lokalisierung":
„Wir legen unseren Schwerpunkt auf globalisierte Märkte auf lokaler Ebene. Europa ist neben China unser zweitgrößter strategischer Markt. Unsere Einnahmen in Europa betrugen im vergangenen Jahr insgesamt 6,6 Milliarden US-Dollar, darunter wurden über 3 Milliarden US-Dollar für lokale Ankäufe aufgewandt. Gegenwärtig hat Huawei in Europa 9900 Mitarbeiter. 1200 von ihnen sind Forscher, die sich auf lokaler Ebene für Innovationen und Weiterentwicklungen einsetzen. Eine Kooperation mit dem deutschen Fraunhofer Institut trägt ganz wesentlich dazu bei, dass die Umsetzung von theoretischen Normen in konkrete Produkte reibungslos verläuft."