Von japanischen elektrischen Toilettensitzen bis zu schweizerischen Luxusuhren: chinesische Globetrotter waren dieses Frühlingsfest weltweit auf der Jagd in Warenhäusern und Luxusläden unterwegs.
Die Zahl der chinesischen Reisenden im Ausland während der Feiertage könnte die Fünf-Millionen-Marke übertreffen. Zurückzuführen ist das auf die starke chinesische Landewährung Yuan, günstige Visums-Bedingungen, erhöhten Wohlstand und die Nachfrage nach Freizeitaktivitäten höherer Qualität.
Während des diesjährigen Frühlingsfests ist zum ersten Mal die Zahl der chinesischen Touristen, die ins Ausland reisen, höher als die der im Inland Reisenden. Nach Angaben der Tourismusakademie haben 60 Prozent der chinesischen Touristen die Feiertage an ausländischen Reisezielen verbracht.
Ausländische Einzelhändler, Warenhäuser, Elektronik-Geschäfte und Luxus-Boutiquen haben große Summen verbucht.
In Japan haben chinesische Kunden Elektronik-Waren-Läden gestürmt. Einem japanischen Medienbericht zufolge waren kleine, aber Luxusprodukte wie Reiskocher, elektrische Toilettensitze und Digital-Kameras ausverkauft.
Das chinesische staatliche Tourismusamt hatte prognostiziert, dass die Zahl der chinesischen Touristen im Ausland während des Frühlingsfests um zehn Prozent auf 5,19 Millionen steigen würde.
Der Tourismusakademie zufolge könnten die Einnahmen der chinesischen Tourismusindustrie während der Feiertage mehr als 22 Milliarden US-Dollar ausmachen.
Laut der HSBC entfielen in Paris 80 Prozent der Ausgaben der chinesischen Touristen auf Einkäufe. Gesunkene Absätze der europäischen Luxuswaren in China aufgrund der Anti-Korruptionskampagne weisen einen scharfen Kontrast zu den extravaganten Ausgaben der chinesischen Reisenden im Ausland auf.
Die chinesischen Touristen bringen gegenwärtig 40 Prozent der Absätze bei Luxuswaren in Frankreich, 35 Prozent in Italien und 25 Prozent in Großbritannien ein.
Französische Politiker erwägen den umstrittenen Plan zur Verlängerung der Geschäftszeiten an Sonntagen, um dem Ansturm an chinesischen Touristen beizukommen.
Paolo de Cesare, Geschäftsführer des Luxuswarenhauses Printemps in Paris, sagt, in den 1970er Jahren stammten die Kunden hauptsächlich aus den USA. In den 1980er bzw. 1990er Jahren nahmen die Japaner, und Anfang der 2000er Jahre die Russen den Löwenanteil der Käufer ein. Aber seit sechs bis sieben Jahren machen die Chinesen den Hauptteil der Kunden von Printemps aus.
Auch britische Warenhäuser wollen mit neuen Maßnahmen um die weltweit freigebigsten Touristen buhlen. Bei beliebten Geschäftshäusern in Londons Stadtmitte herrscht großer Andrang. Es gibt lange Schlangen an den Kassen und die beliebtesten Mode-Waren sind schnell ausverkauft.