Mittwoch, der 18. Februar ist nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender der Abschluss des Jahres des Pferdes. Am Donnerstag beginnt das Jahr des Schafes. Die Chinesen feiern ihr traditionelles Frühlingsfest mit siebentägigen, landesweiten Ferien und verschiedenen Veranstaltungen. Im Vergleich zu früheren Jahren wird dabei deutlich mehr Wert auf Sicherheit und Umweltschutz gelegt.

Eine der bekanntesten Sitten der Chinesen zum Frühlingsfest ist das Zünden von Feuerwerkskörpern. Doch die immer stärkere Luftverschmutzung in vielen Regionen des Landes und der damit einhergehende Smog wirken sich indirekt auch auf diese langjährige Tradition aus. Immer mehr Menschen fordern ein Verbot der Feuerwerkskörper und Böller. Rund 700 Städte haben bereits solche Verbote oder zumindest Beschränkungen eingeführt. Die Menschen in China wollen ein umweltfreundlicheres und sicheres Frühlingsfest mit besserer Luft und weniger Lärm begehen:

„Es ist nicht gut für die Luft, die Feuerwerkskörper abzubrennen. Das schadet der Umwelt sehr."

„Ich habe schon mehrere Jahre keine Feuerwerkskörper abgebrannt. Jetzt sprechen alle von einem blaueren Himmel. Aber das Zünden von Feuerwerkskörpern macht die Luft so schmutzig."

Die traditionelle Sitte muss aber nicht unbedingt dem Umweltschutz zu Opfer fallen. Neue Technologien sollen auch zukünftig den ohrenbetäubenden Spaß möglich machen. Herr Li, ein Händler in Beijing sagt, die neuartigen, „grünen" Feuerwerkskörper verkauften sich sehr gut.

„Beim Abbrennen von umweltfreundlichen Feuerwerkskörpern wird kein Staub oder Rauch erzeugt. Sie sind auch nur wenig teurer als die normalen. Früher kosteten sie zehn Yuan per Packung, jetzt sind es elf Yuan."

Doch nicht nur das Feuerwerks- und Böllergeschäft geht mit der Zeit. Auch die eigentlichen Aktivitäten zum Fest ändern sich. Traditionell versammelt sich zum Frühlingsfest in China die gesamte Familie, die oftmals verstreut über das Land lebt. Doch in den vergangenen Jahren nutzten immer mehr Chinesen das Fest, um auf Reisen zu gehen. Schätzungen des Chinesischen Forschungsinstituts für Tourismus zufolge werden in diesem Jahr insgesamt 250 Millionen Chinesen verreisen, was einem Wachstum von elf Prozent entspricht. Um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten, haben die Tourismusbehörden und die Verwaltungen der Sehenswürdigkeiten in den verschiedenen Regionen Maßnahmen getroffen, um die Besucherzahlen unter Kontrolle zu halten.