Dabei erläuterte Li Keqiang den Vertretern verschiedener Länder Chinas Erfahrungen bei der Armutsbewältigung. So habe die vor über 30 Jahren eingeleitete Reform und Öffnung in China tatsächlich in den ländlichen Gebieten begonnen. Zugleich seien in den letzten mehr als 30 Jahren die Getreideerträge in der Volksrepublik von reichlich 300 Millionen Tonnen auf mehr als 600 Millionen Tonnen verdoppelt worden. Damit könne die grundlegende Getreideversorgung der Bevölkerung Chinas gesichert werden.
Andererseits sind weltweit noch immer mehr als 800 Millionen Arme von Hunger und Unterernährung bedroht. Es sei daher nach wie vor eine große Herausforderung für die Welt und die gemeinsame Pflicht der Menschheit, die Landwirtschaft zu fördern und Armut und Hunger zu beseitigen. Dazu sollte sich die internationale Gemeinschaft enger zusammenschließen und kooperieren, bekräftigte Li Keqiang. Es gelte, sich noch mehr um die Entwicklungsländer und besonders die am wenigsten entwickelten Länder zu kümmern. Dafür müsse der Handelsprotektionismus überwunden werden. Zudem sollten die landwirtschaftlich-technologischen und die Finanzhilfen für die am wenigsten entwickelten Länder verstärkt werden, sagte Li Keqiang:
„Wir wollen mit allen Ländern landwirtschaftliche Technologien, Erfahrungen und Agrar-Entwicklungsmodelle teilen. Von chinesischem Hybrid-Reis haben bereits viele Länder profitiert. Hier möchte ich ankündigen, dass die chinesische Regierung der FAO in den nächsten fünf Jahren insgesamt 50 Millionen US-Dollar spenden wird, um die Süd-Süd-Kooperation in der Landwirtschaft auszubauen. Zudem wird die Unterstützung für das Welternährungsprogramm (WFP) und den Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) ebenfalls verstärkt."
Der FAO-Generalsekretär Jose Graziano da Silva würdigte Chinas enorme Leistungen bei der Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung. Zudem äußerte er sich sehr anerkennend über die Unterstützung der Volksrepublik für die globale Entwicklung und die weltweite Armutsbewältigung:
„Wir wissen, dass China die Herausforderungen im Bereich der Ernährungssicherheit erfolgreich gelöst hat. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass in China die Getreideproduktion wieder gestiegen ist. Dies bedeutet einen Anstieg der Getreideerträge in China elf Jahre in Folge. Mit neun Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzflächen und einem Drittel der sonst üblichen Pro-Kopf-Süßwasserressourcen ernährt China zirka 20 Prozent der Weltbevölkerung. Im Juni 2014 hat die FAO China dafür ausgezeichnet, dass das Land verschiedene Indizes im Rahmen des Millenniums-Entwicklungsziels 1 vorzeitig verwirklicht hat. Zudem hat die Volksrepublik das Ziel erreicht, die Zahl der Hungernden zu halbieren. Seit 1990 hat China für 138 Millionen Menschen die Ernährungs- und Bekleidungsprobleme gelöst, was einen enormen Erfolg bedeutet. Damit sind zwei von drei Erdbewohnern, die seit 1990 von Hunger und Not befreit wurden, Chinesen."