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Die Neujahrsbilder in der nordchinesischen Provinz Shanxi lassen sich in eine südliche und eine nördliche Schule untergliedern.
Die nördliche Schule konzentriert sich auf die Stadt Datong und den Kreis Yingxian und ist durch Fenster-Bilder gekennzeichnet. Zu den Motiven dieser Fenster-Bilder gehören vor allem Operngeschichten, ergänzt durch glückverheißende Vierbeiner und Vögel, Blumen und Pflanzen sowie Obst und Gemüse. Technisch stellen die Neujahrsbilder der nördlichen Schule in Shanxi eine Kombination von handkolorierten gedruckten Tintenlinien und Mehrfarbendruck dar.
Türgötter und Papierpferde sind dagegen Vertreter der südlichen Schule der Neujahrsbilder in Shanxi, hinzu kommen noch Laternen-Bilder. Die Neujahrsbilder der südlichen Schule sind halb gedruckt und halb gemalt. Es gibt auch farbige Klischee-Vorlagen in kräftigem Rot, Rosa, Gelb, Grün und Schwarz, die einen starken Kontrast bilden und die Neujahrsbilder als Werke der naiven Kunst hervorheben.
Neujahrsbilder gab es bereits in der Östlichen Han-Dynastie (25-220), und sie erlebten in der Song-Dynastie (960-1279) einen deutlichen Aufschwung. In der Zeit der Qing-Kaiser Kangxi und Qianlong haben sich die Manufakturen für Neujahrsbilder weiter entwickelt.
Die Neujahrsbilder der Gegenwart entwickeln sich auf der Basis der traditionellen alten Stilelemente, als gestalterische Technik kam die Graphik hinzu.
Inhaltlich werden in den Neujahrsbildern die Wünsche nach Gesundheit, Glück und einem friedlichen Leben zum Ausdruck gebracht. Alles in allem basieren die Neujahrsbilder auf zahlreichen Materialien und atmen den Hauch des Lebens. Prächtige Farben und vielfältige Herstellungsmethoden betonen die volkstümliche Romantik.
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