B: Guqin ist das älteste Saiteninstrument in China, es ist tatsächlich schon mehrere Tausend Jahre alt. Ende 2003 wurde dieses Instrument von der UNESCO auf die Liste des Kulturerbes der Menschheit gesetzt.
A: Das Instrument Guqin ist eine 7-saitige Zither. Aber bevor wir uns nun ausgiebiger mit diesem uralten chinesischen Instrument beschäftigen, hier erst einmal eine Klangprobe des Guiqin.
A: Guqin, auch siebensaitige chinesische Zither genannt, wird in den meisten alten chinesischen Schriften als "Qin" bezeichnet. Guqin zählt zu den am meisten verehrten aller chinesischen Musikinstrumente. Erfunden haben soll es einer der frühesten legendären chinesischen Kaiser namens Fu Xi.
B: Richtig. Im Volksmund heißt es, dass Fu Xi mit der Erfindung des Guqin die Grundlage der chinesischen Musik gelegt habe. Historiker können zumindest soviel belegen, dass das Qin nahezu unverändert blieb, seit die Zhou- Kaiser vor fast 3000 Jahren dem bis dahin fünfsaitigen Instrument zwei weitere hinzufügten. Das älteste bis heute erhaltene Qin wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bei einer Ausgrabung gefunden und ist 2500 Jahre alt.
A: Viele Qins, die in den Jahrhunderten der Tang-, Song- oder Ming- Dynastien gebaut wurden, werden noch heute von berühmten Qin-Meistern gespielt.
B: Es ist tatsächlich ein großer Kunstgenuss, Guqin- Musik zu hören.
A: Richtig. Wegen der langen Tradition und der großen Bedeutung des siebensaitigen Instruments Guqin in der chinesischen Kulturgeschichte wurde es Ende 2003 von der UNESCO auf die Liste des Kulturerbes der Menschheit gesetzt.
B: Als das Saiteninstrument Guqin vor mehr als 3000 Jahren entwickelt wurde, verkörperte es ein hohes Maß an Innovation. Auf der Oberseite besteht die traditionelle siebensaitige Zither Guqin aus einem langen, schmalen Kasten aus dem Holz des chinesischen Nadelbaums Tong, einer Art Kiefer. Das Holz ist relativ weich. Zudem befindet sich oben ein kleiner hölzerner Bogen, der nach traditioneller chinesischer Vorstellung den Himmel symbolisiert.
A: Das Unterteil des Instruments besteht dagegen aus Hartholz, beispielsweise aus dem Holz des Trompetenbaums. Die Unterseite symbolisiert dabei die Erde. Beide Teile des Kastens fügen sich zu einem Klangkörper zusammen, der an der Oberfläche lackiert ist. Nach innen versetzt an der Außenseite des Oberbrettes befinden sich 13 kleine Löcher, die von Fachleuten "Hui" genannt werden. Dort werden die Töne gezupft, und so entsteht eine Melodie.
B: Auf dem oberen Kasten sind sieben Saiten gespannt, wobei die dickste außen und die dünnste Saite innen angelegt ist. In Einklang mit dem konfuzianischen Prinzip galt die Qin als Mittel der Verehrung und diente gleichwohl der Formung des Charakters als auch der Regulierung des politischen Lebens in einem Staat.
A: So kann man auch sagen, dass die siebensaitige Zither Guqin das Instrument der konfuzianischen Gelehrten war.
B: Richtig. Die meisten Gelehrten der damaligen Zeit mussten dieses Instrument lernen und regelmäßig das Spielen daraufüben. Schon in den historischen Aufzeichnungen galt die Qin als auserwähltes Instrument chinesischer Gebildeter, die zum persönlichen Vergnügen und zur Selbstkultivierung spielten.
A: Außerdem war ein solches Instrument einer der vier Schätze der Gelehrten - neben dem Brettspiel "Qi" oder "Go" und der als "Shu" bezeichneten chinesischen Kalligrafie sowie der als "Hua" bezeichneten chinesischen Malerei.
B: Als Musikinstrument taucht die Qin in klassischen chinesischen Gemälden und Gedichten von allen Instrumenten am häufigsten auf.
A: Das stimmt. Im Vergleich zu anderen Musikinstrumenten ist die Vibration der Guqin deutlich länger als bei jedem anderen chinesischen Instrument, was zu einer großen Vibrationsamplitude und zu Klängen führt, die direkt aus der Natur zu stammen scheinen.
B: Es sind etwa 3.000 antike Qin- Partituren original erhalten, von denen aber nur noch rund 70 von Musikern gespielt werden können. Denn die alten Partituren dieser Stücke müssen erst entschlüsselt und neu aufgeschrieben werden.
A: Historiker sagen, dass die älteste Qin-Partitur bereits 1400 Jahre alt ist und Überlieferungen zufolge von Konfuzius selbst komponiert worden sein soll. Im Laufe der Geschichte haben sich Aufzeichnung und Interpretation der Partituren verändert und weiter entwickelt, so dass die Transkription der Partituren aus der Qin- Zeit in heutige Noten eine große Herausforderung darstellt.
B: Ja, und soweit, liebe Hörer, unsere heutige Rubrik "chinesische Rekorde". Wir haben Ihnen das älteste Saiteninstrument in China vorgestellt, die siebensaitige Zither Guqin.
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