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Tarim Fluss, der längst Binnenlandsfluss Chinas
   2005-10-31 15:55:04    cri
B: Der Fluss Tarim entspringt am Fuß des Tianshan- Gebirges im Süden des uigurischen autonomen Gebiets Xinjing und mündet in den Taitema-See. Mit einer Gesamtlänge von 2179 Kilometern ist er der längste Binnenlandsfluss in China.

A: In dem Lied wurde der Fluss Tarim als Mutterfluss des autonomen Gebiets Xinjiangs besungen. Und das stimmt nun wirklich.

B: Genau, denn auch wenn weite Teile des uigurischen autonomen Gebietes Xinjiang von den Wüsten Gobi und Taklamakan dominiert werden ? dort, am Tarim- Fluss gibt es Oasen und Seen. Man sagt, es sei der Tarim- Fluss, dem die Wüste Gobi die Oasen verdanke.

A: In seinem etwa eine Million Quadratkilometer großen Einzugsgebiet befinden sich einige wichtige Baumwoll-, Getreide- und Obstanbaugebiete von gesamtstaatlicher Bedeutung. Dank des einzigartigen Klimas im Tarim- Becken schmecken die Früchte besonders gut. Sowohl auf dem inländischen als auch auf dem internationalen Markt sind diese Früchte aus den Oasen sehr gefragt. Besonders lecker und saftreich sind Birnen aus Tarim, die inzwischen ein wichtiger Exportschläger des autonomen Gebiets Xinjing sind. Aber auch die Baumwolle aus dieser Region ist für ihre hohe Qualität landesweit und darüber hinaus bekannt und begehrt.

B: Allgemein besteht die Auffassung, dass es überall in Xinjiang furchtbar trocken sei, schlimmer Wassermangel herrscht, aber das stimmt eben nur zum Teil. Denn rein statistisch rangieren die Wasservorräte pro Einwohner in Xinjiang auf Platz vier in China. Gut, Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte sind wegen der ausgedehnten Wüsten besonders gering, aber es gibt tatsächlich bei all der Trockenheit an vielen Stellen an anderen Stellen reichlich Wasser. Hauptsächlich Grundwasser aus geschmolzenem Eis und Schnee in den Hochgebirgen.

A: Und es gibt die schon erwähnten Oasen, von denen sich viele am Tarim- Fluss oder in seiner Nähe befinden. Und am Mittel- und Unterlauf des Tarim- Flusses finden sich schier endlose Wälder aus Euphratpappeln- mehr als 10 km breit und fast 1000 km lang. Damit bilden sie einen „Grünen Korridor", der auch als natürlicher Schutz gegen den wandernden Sand aus der Wüste Taklimakan dient.

B: Die Euphratpappel ist eine spezielle alte Baumspezies, die in trockenen und halbtrockenen Gebieten und auch auf salzhaltigen Böden wächst und der auch periodische Versumpfung oder extreme Kälte und Trockenheit nur wenig ausmachen. Im Tal des Tarim- Flusses gab es einst die größten Bestände an natürlichen Wäldern aus Euphratpappeln.

B: Allerdings wurde das ökologische Gleichgewicht in den 50er Jahren durch exzessive Abholzungen im ganzen Tal, durch den Bau von Stau- und Rückhaltebecken am Oberlauf des Flusses und durch willkürliche Landgewinnung am Mittel- und Unterlauf zerstört. Der Tarim- Fluss führte immer weniger Wasser und begann zeitweise komplett auszutrocknen.

A: Die großangelegte Urbanisierung am Ufer des Tarim- Flusses hat das Problem des Wassermangels im Fluss noch weiter verschärft, sodass Abschnitte des Tarim- Flusses bereits 1972 ausgetrocknet worden waren. Mitte der 90er Jahre war der Tarim-Fluss dann vielerorts völlig versiegt.

B: Um den Tarim- Fluss wieder zum Leben zu erwecken, wird seit April 2000 planmäßig Wasser aus dem Bositen-See in den Fluss eingeleitet, um ihn vor der vollständigen Austrocknung zu retten.

A: Parallel dazu wurde das Tarim-Tal wieder intensiv aufgeforstet, um das Grundwasser besser halten zu können. Zudem hat sich die lokale Regierung stark dafür eingesetzt, die wassersparende Tröpfelbewässerung in der Region zu verbreiten.

A: Durch diese Maßnahme begann der seit längerer Zeit versiegte Fluss tatsächlich wieder zu fließen. An einigen Stellen kann man sogar wieder Wildenten und andere Wasservögel sehen. Und im September 2001 war es dann endlich soweit ? der Tarim-Fluss fand nach fast 30-jähriger Unterbrechung wieder seinen Weg bis in den Taimate- See.

B: Der Tarim-Fluss fließt wieder. Für die am Ufer lebenden Einwohner ist dies zweifelsohne eine gute Nachricht. Experten meinten aber, dass dies erst der erste Schritt eines langen Marsches sei. Mit der Wassereinleitung könne man zwar Zeit gewinnen für weitere Maßnahmen zur Sanierung der geschundenen Umwelt im Tarim-Becken, doch der wesentliche Punkt liege darin, das Öko-System wieder zurückzubringen auf eine nachhaltige Entwicklung.

A: Nach Ansicht der Experten ist dafür der Umbau der Landwirtschaft im Tarim- Becken in Richtung Wassersparen und Effizienz erforderlich. Nur so könne die Umwelt in diesem Gebiet nachhaltig saniert werden.

B: Die dringlichste Aufgabe liegt darin, das vorhandene Wasser effizienter zu nutzen. Momentan werden für landwirtschaftliche Zwecke über 90% des verfügbaren Wassers verbraucht. Da das Wasser in der Vergangenheit nahezu kostenlos zur Verfügung stand, machten sich die Bauern nur wenig Gedanken darüber, mit dem Wasser sparsam und effizient umzugehen.

B: Das hat sich grundlegend geändert. Seit dem Jahr 2000 geht niemand mehr gerne allzu freigiebig mit dem Wasser um, denn das gibt es nicht mehr als quasi kostenlose Gabe der fernen Gletscher, sondern als wertvolle Ware. Wer Wasser braucht, muss dafür in die Tasche greifen. Die Reform der Wasserpreise geht zügig voran. Gleichzeitig wurden die Bauern dabei unterstützt, wassersparende Bewässerungstechnologien einzusetzen.

A: Die Experten sind jedenfalls optimistisch, dass mit dem vernünftiger werdenden Umgang mit dem Fluss Tarim eine nachhaltige Entwicklung im Tarim- Becken eingeleitet werden kann.

B: So viel, liebe Hörer, hier über den Tarim- Fluss, den längsten abflusslosen oder Binnenlandsfluss in China. Und so viel für heute in der Rubrik „chinesische Rekorde".

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