Für Touristen in Beijing ist Houhai ein Ort, den man auf keinen Fall versäumen darf. Es ist ein schönes Seegebiet, umgeben von alten Hutongs, traditionellen Wohnhöfen sowie modernen Bars und Restaurants, eine perfekte Kombination von Tradition und Moderne.
Im Beijinger Stadtzentrum gelegen ist Houhai eine Landschaftsattraktion mit einer langen Geschichte. In Wirklichkeit ist Houhai, oder der hintere See, einer der drei Abschnitte des Shichahai-Sees. Die anderen zwei Teile sind Qianhai, der vordere See und Xihai, der westliche See.
Darunter ist Houhai am größten und bekanntesten. So nennt man heute das gesamte Gebiet des Shichahai-Sees Houhai.
Der See ist umgeben von großen Weidenbäumen. Es ist ein angenehmes Erlebnis, an einem sommerlichen Tag auf dem See eine Bootsfahrt zu unternehmen und die Weidenruten im sanften Wind tanzen zu sehen. Im Winter ist der See ein beliebter Ort für Eisläufer
Unweit des Sees liegen großflächige Hutongs, die typisch für die chinesische Hauptstadt sind. Unter den vielen Hutongs dort ist die Tabakpfeifen-Straße einzigartig. Umgeben von den Hutongs ist diese 232 Meter lange schmale Straße häufig voll mit Besuchern.
"Sehr gut. Die Atmosphäre hier ist super. Wir kommen aus Frankreich und Großbritanien. Wir suchen etwas, das in unseren Augen typisch chinesisch ist."
Angaben zufolge rauchten die Bewohner hier früher gerne Pfeife, so stieg die Zahl der Tabakgeschäfte in der Straße mit wachsendem Tabakbedarf kontinuierlich an. Damals war die Straße voll mit schwarzen Tabakpfeifen und goldenen Pfeifenköpfe, die Symbole für die meisten Tabakläden waren. Daher stammt der Name "Tabakpfeifen-Straße".
Zhai Hongqi erzählte uns eine andere interessante Geschichte über die Herkunft dieses ungewöhnlichen Straßennamens:
"Der östliche Eingang der Straße ist eng und die Straße an sich sieht wie eine lange Pfeife aus, die schmale Gasse bildet den Holm der Pfeife und der westliche Eingang hat die Form des Kopfes einer Tabakpfeife. So bekam die Straße den Namen auf Grund ihrer seltsamen Form."
Auch heute findet man in der Straße noch ein paar Geschäfte für Tabakpfeifen, die eine über 100-jährige Geschichte haben. Daneben gibt es auf dieser Straße aber auch Läden für Laternen, Drachen, Tee-Sets, Antiquitäten und Kleidung der nationalen Minderheiten.
Ähnlich wie die Tabakpfeifen-Straße haben viele Hutongs in der Region ihre eigene Geschichte. Der 68-jährige Dai Hongzhang ist hier geboren und aufgewachsen.
"Besucher, die das Leben in Hutongs hautnah erleben möchten, sind in Houhai herzlich willkommen. Dort lernt man das wahre Leben der Beijinger kennen."
Entlang des Seeufers können Besucher verschiedene chinesische Volkskünste bewundern. Viele Künstler malen am See und einige bemalen sogar T-Shirts von Besuchern. Zhu Maofu ist ein Volksmaler, er malt gerne Drachen.
"Der Drache ist nicht nur eine einfache Figur, sondern auch ein Symbol für China. Als chinesischer Künstler hoffe ich, ihn unter Leuten in aller Welt bekannter zu machen."
In Houhai lässt sich vieles erkunden. Ein ganz gewöhnlich aussehendes Haus kann möglicherweise der ehemalige Wohnsitz eines bekannten Schriftstellers, Philosophen oder Künstlers gewesen sein. Und man wäre überrascht, vor der Tür der Villa eines ehemaligen Prinzen zu stehen.
Während man durch das ruhige Seegebiet schlendert, fühlt man sich der alten Stadt, ihrer Tradition und Geschichte ein Stück näher.