Die 30 Zelte sind konzentriert im Nordosten des Olympiaparks zu finden. Schon von weitem sind die weißen Zeltwände und die gelben Dächer zu erkennen. Auch wurden die Dächer mit schönen Xiangyun-Mustern verziert, dabei handelt es sich um so genannte "Glückswolken". In chinesischen Zeichen und auf Englisch wurde zudem noch "Chinesische Geschichte" auf die Zelte geschrieben. Das ganze Design ist eher schlicht, jedoch sehr beeindruckend.

In jedem der Zelte werden durch verschiedene Ausstellungsstücke und Handwerkskünste sowie dank Multimediatechnik und interaktiver Geräte nichtmaterielles Kulturerbe auf Staatsebene sowie nationale beziehungsweise volkstümliche Kultur aus ganz China vorgestellt.

In dem Zelt für Kultur aus Taiwan wird der Besucher sofort von den vielen bunten glasierten Gegenständen in den Bann gezogen. Die dortige Leiterin Chen Bei sagte dazu, täglich kämen etwa 30.000 bis 40.000 Besucher in ihr Zelt. Die glasierten Gegenstände seien von einer jungen Frau namens Yang Huishan hergestellt worden.

"Tatsächlich hat die Kultur eine enge innere Verbindung miteinander. Ihre Werke basieren auf der chinesischen Kultur, aber auch mehrere andere Inspirationen sind eingeflossen. Die Arbeiten über Päonien und Buddhas zeigen die Moral und Gefühle der Chinesen."

Im Zelt über Chongqing zieht eine Stickerin die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Der Verantwortliche Tan Xiaobing sagte dazu, dabei handle es sich um eine bekannte doppelseitige Stickerei aus der Provinz Sichuan.

Der Beijinger Wang Bin sagte, an diesem Ort werde die chinesische Geschichte und der olympische Geist bildlich dargestellt.

"Was sind humane Spiele genau? Die Olympischen Spiele sind nicht nur ein Sportfest, also sportlicher Wettkampf, sondern auch eine Demonstration der Kultur des Austragungslandes. Es gibt daher eine Ausstellungszone für chinesische Geschichte. Das ist gerade ein Beweis für die Verbindung der chinesischen Kultur und der menschlichen Zivilisation. Dies gilt auch als eine Verkörperung der Verbindung der humanen Ideen mit der menschlichen Zivilisation."

Aufgrund des großen Ansturms bilden sich vor fast allen Zelten lange Schlangen. Vor dem Zelt der Stadt Shanghai stehen besonders viele Menschen an. Ein Grund hierfür ist sicherlich die Weltausstellung 2010, die in der ostchinesischen Stadt stattfinden wird. Vor allem ausländische Besucher sollen nun darüber informiert werden. Dazu Jiang Wei, Mitarbeiterin der Organisation:

"Die ausländischen Touristen, die unser Shanghai-Zelt besucht haben, waren sehr zahlreich. Viele der Besucher haben schon von der Bekanntheit der Stadt gehört. Wir haben zudem eine eigene Zone für die Weltausstellung errichtet, die von den Touristen mit großem Interesse aufgenommen wurde. Viele haben uns auch mitgeteilt, dass sie großes Interesse an unseren nationalen Musikinstrumenten, dem nichtmateriellen Kulturerbe und der Expo in Shanghai haben."

Manfred Bruhn aus Deutschland sagte, er habe dank dieser Aktion auf interessante Weise China kennengelernt. Die Atmosphäre in allen Teilen des Landes könne er dank dieser Ausstellung spüren.

"Ja, das ist also interessant. Wir sind sehr interessiert daran, wie der Chinese an sich, wie der lebt, welche Eigenarten vorhanden sind, welche Speisen genommen werden. Das haben wir selber schon probiert, das gefällt uns ausgezeichnet."

Die Xiangyun-Zelte stehen seit dem 9. August und sind bis zum Ende der Paralympics der Öffentlichkeit zugänglich.