Am Montagnachmittag Ortszeit wurde in der chinesischen Botschaft in Rom eine Pressekonferenz über die Tibet-Frage abgehalten. Näheres erfahren Sie in unserem folgenden Bericht.
Am Anfang der Pressekonferenz informierte der chinesische Botschafter in Italien, Sun Yuxi, zusammen mit weiteren Mitarbeitern der Botschaft die italienischen Medien über die Entwicklung Tibets. In der Folge beantwortete er die Fragen der anwesenden Journalisten. Eine Journalistin der italienischen Fernsehsendung "SKY 24 Stunden" stellte dabei eine Frage nach dem "Aussterben der tibetischen Kultur". Dazu sagte Botschafter Sun Yuxi:
"Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur einschließlich der traditionellen Kultur, der mündlichen und schriftliche Sprache in Tibet sowie religiöse Aktivitäten in Tibet werden alle in ihrem traditionellen Stil beibehalten. Sie haben sich zudem einigermaßen weiterentwickelt. Die Klöster in Tibet werden renoviert. Derzeit leben im Autonomen Gebiet Tibet 2,7 Millionen Menschen, die nun die Ergebnisse der Entwicklung der Kultur und der Bildung genießen können."
Tibetische Separatisten haben in der Vergangenheit die Meinung vorgebracht, es gebe in Tibet keine Menschenrechte. Auch dieses Thema wurde natürlich von den Journalisten aufgenommen. Dazu der chinesische Botschafter,
"Als der Dalai Lama über Tibet herrschte, gab es dort eine Leibeigenschaft. Es war ein System der Leibeigenschaft, ähnlich wie dem in Europa im Mittelalter unter der Führung der Kirche. Unter solch einem System kann von Menschenrechten oder Rechten von Millionen von Leibeigenen nicht die Rede sein."
Sun Yuxi verwies zudem darauf, dass seit der demokratischen Reform in Tibet vor 40 Jahren auf dem Gebiet der Menschenrechte in Tibet große Fortschritte erzielt wurden. Im Verlauf der Zeit habe die chinesische Regierung immer mehr Wert auf die Freiheit des Einzelnen, auf Glaubensfreiheit und Redefreiheit gelegt. Die Situation in diesen Bereichen sei ständig verbessert worden, so Sun Yuxi.
Obwohl die Tibet-Frage Teil der chinesischen Innenpolitik ist, wird sie aus unterschiedlichen Gründen von der internationalen Gemeinschaft ausgiebig verfolgt. Zeitweise hatten verschiedene westliche Medien, die im Kern gerne für eine objektive und gerechte Berichterstattung plädieren, eher einseitig über dieses Thema berichtet. Eine Hauptursache für dieses Vorgehen liegt vielleicht darin, dass im Westen zu wenig Wissen über China und Tibet verbreitet ist. Sun Yuxi schlug in diesem Zusammenhang vor, dass die anwesenden italienischen Journalisten persönlich nach Tibet reisen, um die wahre Lage vor Ort kennenzulernen und zu erfahren.
Die Realisierung der "hochgradigen Autonomie" eines so genannten Groß-Tibets , die vom Dalai Lama im Gespräch mit der Zentralregierung vorgeschlagen wurde, ist ein unbegründeter Anspruch. Sun Yuxi legte dazu auf der Pressekonferenz ausführlich die wahren Ziele des Dalai Lama dar. Dieser wolle vielmehr unter dem Vorwand solch einer Autonomie China spalten. Wörtlich sagte er:
"Tibet ist derzeit bereits ein autonomes Gebiet. Die Autonomie Tibets wurde in der Verfassung der Volksrepublik China und in den einschlägigen Gesetzen der lokalen Regierung Tibets festgelegt. Ein autonomes Gebiet wurde schon vor 41 Jahren gegründet. Und auch in Zukunft wird Tibet diese Autonomie beibehalten."
Schließlich betonte Sun Yuxi, die chinesische Zentralregierung sei im Gespräch mit dem Dalai Lama konsequent geblieben. Sun sagte weiter, die Politik der chinesischen Regierung sei eindeutig und klar, der Dalai Lama könne jederzeit zurückkehren, wenn er wolle. Vorbedingung dafür sei nur, dass er auf seine separatistischen Aktivitäten verzichte, so Sun Yuxi.
|