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Deutschland-Besuch chinesischer Tibetologen findet positive Resonanz
   2008-06-20 17:25:43    Seite Drucken    cri

Vom Dienstag bis nächsten Montag besucht eine Delegation chinesischer Tibetologen die deutschen Städte Berlin und Hamburg. In Berlin führten die Tibetologen mit der deutschen Regierung, dem deutschen Parlament, Medienvertretern sowie Vertretern der Auslandschinesen und Studenten in Deutschland Gespräche über die Tibet-Frage und die Aussichten der Entwicklung in Tibet. Die Gespräche stießen in der deutschen Gesellschaft auf eine positive Resonanz.

Die sechsköpfige Delegation setzt sich aus Tibetologen u.a. aus den Forschungsinstituten für Nationalitäten der Akademien der Sozialwissenschaften in Tibet und Qinghai zusammen. Der Leiter der Delegation, Tsewang Gyurme, zugleich der Vorsitzende der Akademie für gesellschaftliche Wissenschaft in Tibet, erklärte, das wichtigste Ziel seiner Delegation sei, den Austausch in der Tibet-Frage zwischen China und Deutschland zu verstärken und der Öffentlichkeit in beiden Ländern den Entwicklungsstand Tibets näher zu bringen. Die Fragen der Öffentlichkeit, so Tsewang Gyurme weiter, sollten bei diesem Austausch geklärt werden:

"Unser Hauptziel ist es, mit den deutschen Fachleuten zu kommunizieren, um Forschungsergebnisse auszutauschen. Ich habe das Gefühl, dass viele Deutsche Tibet nicht so gut kennen und hoffe, dass sie persönlich mal nach Tibet reisen können, um vor Ort einen Eindruck zu erhalten."

In Berlin traf sich die Delegation mit den Abgeordneten des deutschen Bundestags sowie Beamten des deutschen Außenministeriums. Beide Seiten sprachen über die Vergangenheit und Gegenwart Tibets, seine Gesellschaft und Entwicklung. Auch der Schutz der Kultur und Religion in Tibet wurde diskutiert. Wie Günther Nooke, der Beauftragte für Menschenrechtsangelegenheiten des deutschen Außenministeriums, im Anschluss ans Treffen ausführte, haben beiden Seiten eine einheitliche Meinung in den prinzipiellen Fragen bezüglich der Tibet-Problematik:

"Ich glaube, es ist durchaus richtig zu sagen, auch die tibetische Kultur und Religion unterliegt einer Entwicklung. Wir waren uns einig, dass die Ein-China-Politik hier Grundlage ist, und dass separatistische Tendenzen keine Rolle spielen sollten. Ich wünsche mir vor allem, dass man einen konstruktiven Dialog - wenn er jetzt weiter geführt wird - auch als Neuanfang versteht. Dass man wirklich versucht, nicht die alten Vorwürfe immer wieder vorzutragen, sondern zu schauen, was kann man machen, was hat China schon in den Gesetzen verankert und was eine weitgehende Autonomie in Tibet bedeutet." 

Christoph Strässer, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion, vertritt die Ansicht, dass die neuen Informationen, welche die Delegation der chinesischen Tibetologen mitgebracht habe, sehr bedeutungsvoll für die Ausarbeitung von politischen Richtlinien durch die deutsche Regierung seien. Er hoffe, dass die beiden Seiten einen aufrichtigen und umfassenden Dialog über die Tibet-Frage und andere Fragen führen könnten, um gemeinsam Erfolge in der internationalen Politik zu erzielen.

Die chinesische Delegation hielt außerdem noch eine Pressekonferenz ab, an der die deutschen Medien, darunter die Financial Times Deutschland, das Wirtschaftsmagazin, die Deutsche Welle und der Verband der deutschen Journalisten sowie in Deutschland stationierte chinesische Medienvertreter teilnahmen.

Die Delegation beantwortete die Fragen der Medien über die Wahrheit des Vorfalls vom 14. März in Lhasa, eine so genannte "Unabhängigkeit" Tibets, die Interviewführung nach Tibet, die Entwicklung des Bildungswesens in Tibet und den Schutz der tibetischen Sprache.

Der Freiangestellte der Zeitung „Neues Deutschland", Werner Birnstiel, meinte, aufgrund der Statistiken und Fakten anerkenne er die großen Fortschritte Tibets. Zudem habe er aber noch eine eigene Meinung in der Tibet-Frage

"In bezug auf die Tibet-Frage interessiert mich am meisten, dass Tibet nachweislich auch aus der Geschichte heraus ein integraler Bestandteil Chinas ist, und dass alle Versuche, hier einen gewissen separatistischen Weg aufzuzeigen, falsch sind. Dieser Separatismus würde heute eine schwere Störung der internationalen Stabilität mit sich bringen, weil durch die Globalisierung jede Beziehung, politisch, ökonomisch, geistig und kulturell, und die Verbindungen zwischen den Ländern und den Kontinenten viel enger geworden sind. Wenn jetzt die so genannte Tibet-Frage, die es nicht gibt, über den Dalai Lama als internationales Problem hochgespielt wird, dann ist das eine reaktionäre Politik."

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