In Beijing hat vor kurzem die vierte internationale Messe für intelligente, umweltfreundliche und energiesparende Architektur stattgefunden. Seit einigen Jahren bemüht sich China durch zahlreiche Maßnahmen darum, das Prinzip einer umweltfreundlichen Architektur bekannt zu machen. Da dieses Gebiet in China noch Neuland ist, sind die einschlägigen Technologien noch nicht ausgereift. Die technologische Rückständigkeit hemmt nun aber wiederum die Entwicklung der umweltfreundlichen Architektur in China. Um sich moderne Technologien anzueignen und Erfahrungen zu nutzen, will China die internationale Zusammenarbeit und den Austausch in diesem Bereich verstärken. Aus diesem Motiv ist auch die internationale Messe für intelligente, umweltfreundliche und energiesparende Architektur in China entstanden, die seit 2005 jährlich stattfindet. In einem Interview mit Radio China International sagte Qiu Baoxing, stellvertretender Minister für Wohnungsbau und den Aufbau der städtischen und ländlichen Gebiete:
"Auf der Internationalen Messe für umweltfreundliche Architektur werden verschiedenste ausgereifte und moderne Technologien und Methoden, aber auch politische Maßnahmen zur Förderung der umweltfreundlichen Architektur demonstriert. Die westlichen Industrienationen haben bei der Forschung zur umweltfreundlichen Architektur einige Jahre Vorsprung vor China. Deshalb benötigen wir so eine Plattform, die uns die Chance bietet, von einander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Denn wir wollen nicht nur die Forschungsthemen der Industriestaaten kennen, sondern auch die bisherigen Erfahrungen der entwickelten Länder auf diesem Gebiet nutzen."
In diesem Jahr besuchten große Delegationen der Regierungsbehörden der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Singapurs und Indiens die Messe.
Die amerikanische Firma Honeywell Automation and Control Solutions hat auch in den vergangenen Jahren bei dieser Messe ausgestellt. Der Abteilungsleiter für intelligente Architektursysteme in China Xu Kejie betonte, dass seine Firma die Entwicklung der umweltfreundlichen Architektur in China mit großer Aufmerksamkeit verfolge und von Chinas Potenzial in diesem Bereich sehr überzeugt sei. Er sagte:
"Die chinesische Regierung hat Richtlinien ausgearbeitet, die eine Verbreitung der umweltfreundlichen Architektur tatkräftig fördern. Zurzeit mangelt es noch an einigen konkreten Maßnahmen, aber sobald das Problem gelöst ist, wird China ein sehr großer Markt für umweltfreundliche Architektur."
Auch der stellvertretende Minister für Wohnungsbau und den Aufbau der städtischen und ländlichen Gebiete Qiu Baoxing ist in Hinblick auf den Markt für umweltfreundliche Architektur in China zuversichtlich. China habe weltweit die höchste Bevölkerungszahl. Die Verbreitung der umweltfreundlichen Architektur sei eine wichtige Maßnahme, um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung des Landes zu erreichen. Um die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu intensivieren, beschreite China neben der Veranstaltung der Messe noch andere Wege. Man arbeite beispielsweise bereits mit einigen Ländern und internationalen Organisationen zusammen und habe schon erfreuliche Erfolge erzielt. Weiter sagte er:
"China hat mit vielen Ländern Vereinbarungen über Ausbildungsfördermaßnahmen für Architekten im technischen Bereich, aber auch über finanzielle Hilfe und Dienstleistungen im Bereich der umweltfreundlichen Architektur abgeschlossen. Die italienische Regierung hat der Qinghua-Universität zum Beispiel vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um umweltfreundlich zu bauen. Es sollte damit auch ein Modell für diese Architektur geschaffen werden. Frankreich will im großen Stile ein Ausbildungsprogramm für chinesische Architekten wieder starten. Auch die Zusammenarbeit mit den Niederlanden wird nun intensiviert. Die Erfolge der internationalen Zusammenarbeit sind sehr erfreulich. Es tun sich immer mehr Kooperationsmöglichkeiten auf."
Qiu Baoxing betonte, dass die modernen Technologien, Ideen und die Erfahrungen des Auslands die Entwicklung der umweltfreundlichen Architektur in China sehr gefördert hätten. Im Juni 2006 traten in China die Bewertungsnormen für umweltfreundliche Architektur in Kraft. Im Gesetz zur Energieeinsparung, das seit dem ersten April gilt, wurden Richtlinien für den zulässigen Energieverbrauch von Gebäuden festgelegt. Die chinesische Regierung hat sich das Ziel gesteckt, zwischen 2006 und 2010 Energie, die aus 100 Millionen Tonnen Standardkohle gewonnen werden müsste, durch den Einsatz von umweltfreundlicher und energiesparender Architektur einzusparen.
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