Am Montag ist in der griechischen Stadt Olympia das Feuer für die Olympischen Spiele 2008 in Beijing entzündet worden. Damit begann gleichzeitig der Fackellauf, durch den das olympische Feuer nun in den kommenden Monaten nach Beijing getragen wird.
Gegen 11.30 Uhr Ortszeit fand vor dem Hera-Tempel in den antiken Stätten nahe Olympia eine spezielle Zeremonie zur Entfachung des olympischen Feuers statt. 20 Priesterinnen, gekleidet in langen, traditionellen griechischen Roben, schritten entlang den Säulen des Tempels hin zu einem Altar. Dort angekommen, nahm die Hohepriesterin, dargestellt von der Schauspielerin Maria Nafpliotou, eine Feuerschale in die Hand und ging in die Mitte des Tempels, wo sie eine Ode an den Sonnengott Apollon vortrug.
Anschließend nahm die Hohepriesterin eine Fackel in die Hand und platzierte dessen Ende im Zentrum eines Hohlspiegels vor dem Altar. Durch die Bündelung der Sonnenstrahlen konnte so das Feuer für die Olympischen Spiele 2008 entzündet werden. In den nun bevorstehenden 130 Tagen bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Beijing wird das Feuer vom griechischen Olympia aus von mehr als 20.000 Fackelläufern aus verschiedenen Ländern und Regionen durch alle fünf Kontinente getragen. Das olympische Feuer soll der Welt Frieden, Freundschaft und Enthusiasmus bringen. Am Abend des 8. August dieses Jahres wird das olympische Feuer anläßlich der Eröffnungszeremonie der 29. Olympischen Spiele in Beijing eintreffen. Schließlich wird mit der letzten Fackel das olympische Feuer der Beijinger Spiele entzündet.
Während der Zeremonie in Olympia sagte der Vorsitzende des Griechischen Olympischen Komitees, Minos Kyriakou, er hoffe, dass das Feuer für die Olympischen Spiele 2008 weltweit den olympischen Geist und eine sportliche Wertvorstellung verbreiten kann. Zudem beglückwünschte er eine erfolgreiche Austragung der Olympischen Spiele in Beijing.
Das olympische Feuer ist ein Symbol für das Streben nach Sportsgeist sowie Frieden und Freundschaft zwischen den verschiedenen Ländern, Glaubensrichtungen, Sprachen und Nationalitäten. Auf der Zeremonie zur Entfachung des olympischen Feuers sagte der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees, Jacques Rogge:
"Ich hoffe von Herzen, dass alle Menschen die Bedeutung des olympischen Feuers begreifen können. Egal, wo das Feuer scheint, kann es den Menschen Freundschaft und Frieden bringen sowie die Hoffnungen der Menschen auf eine positive Zukunft nähren. Die Olympischen Spiele und der olympische Fackellauf müssen in einer friedlichen Umwelt erfolgen. Die Fackel verbindet alle Sportler und Menschen aus aller Welt. Sie hat auch uns, die den olympischen Geist hegen, verbunden. Die Fackel kann zu einer Solidarität der Leute führen und repräsentiert Harmonie."
Als Vertreter der Austragungsstadt der Olympischen Spiele 2008 hielt zudem der Vorsitzende des Beijinger Olympischen Organisationskomitees, Liu Qi, eine Rede. Er dankte dabei der griechischen Bevölkerung und der griechischen Regierung für die Unterstützung der Spiele in Beijing.
"Wir danken der griechischen Bevölkerung und der griechischen Regierung für die Unterstützung und die Hilfe zur Austragung der Beijinger Spiele. Wir werden zusammen mit dem olympischen Feuer und dank der gemeinsamen Bemühungen der Chinesen und Griechen sowie der gesamten Weltbevölkerung einzigartige Olympische Spiele auf hohem Niveau ausrichten. Wir wünschen, dass der Schein des olympischen Feuers ewig hält, ähnlich dem Glanz der Sonne, und den Weg der Menschheit zu Frieden, Freundschaft und Fortschritt leuchtet."
Nach der erfolgreichen Entfachung des olympischen Feuers gingen die Priesterinnen des Hera-Tempels auf einen Hang neben den antiken Ruinen von Olympia. Anschließend tanzten sechs Priester, wobei sie verschiedene Figuren von Sportlern in unterschiedlichen Disziplinen der Olympischen Spiele darstellten. Anschließend ging die Hohepriesterin langsam durch die Reihen der Priesterinnen, die Feuerschale in der Hand, den Hang hinunter. Dort wartete bereits der erste Fackelträger, der berühmte griechische Sportler Alexandros Nikolaidis. Die Hohepriesterin zündete seine Fackel mit dem Feuer in ihrer Schale an und sagte ihm auf Altgriechisch: "Sage den Menschen der Welt, die Olympischen Spiele werden beginnen!"
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