Im Beijinger Finanzzentrum im Stadtbezirk Xicheng haben sich viele namhaften chinesische Finanzinstitute angesiedelt. Am 1. Juni 2007 wurde hier die erste Gewerkschaftsservicestelle Beijings gegründet. Die Stelle betreut 113 Finanzinstitute und 2.000 weitere Unternehmen aus diesem Bereich und deren 100.000 Angestellte.

Wenn man in die Gewerkschaftsdienstleistungsstelle in Beijings Finanzzentrum eintritt, springt einem sofort das auf die Wand geschriebene Motto ins Auge, es lautet: Arbeitnehmerzum Mittelpunkt unserer Arbeit machen. Am Empfang beantworten die Mitarbeiter der Gewerkschaftsstelle allgemeine Fragen. Der stellvertretende Vorsitzende des Beijinger Gewerkschaftsverbands Zeng Fanxin erläutert die Aufgaben der Gewerkschaftsservicestelle in Beijing:

"Die Dienstleistungsstellen sind ein wichtiges Glied des gewerkschaftlichen Netzwerks. Diese Stellen führen beispielsweise Untersuchungen zur Situation der Angestellten, zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen und zu ihren Gedanken durch. Außerdem können Angestellte hier Klagen vorbringen, sie werden dann auch in rechtlichen Angelegenheiten beraten. Daneben vermitteln die Stellen Hilfe und Kontakte, bieten Kulturprogramme und politische Beratung an. Unter Umständen schlichten sie auch bei Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Gewerkschaften erfüllen damit ihre Funktion als erste Anlaufstelle, als Aufrüttler und als Überwacher im Dienste des Arbeitnehmers."

Die Einrichtung dieser Servicestellen hat die Gewerkschaft belebt. In etwas mehr als zwei Monaten sind z.B. in Beijinger Finanzzentrum 145 neue Gewerkschaftsorganisationen mit mehr als 1300 neuen Mitgliedern entstanden. Die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Unternehmen ist enger geworden. Gemeinsam wurden zahlreiche Freizeitaktivitäten für die Arbeitnehmer organisiert. Die Gewerkschaftseinrichtungen machen sich zudem für den Schutz der Rechte und Interessen der Angestellten stark. Dadurch konnten einige Missstände im Sinne der Angestellten behoben werden. Beispielsweise die unrechtmäßige Aussetzung der Gehaltszahlungen und das Fehlen einer Sozialversicherung für die Angestellten. Die Geschäftsführerin einer Automobil-Servicegesellschaft Li Hailin erklärte, die Gewerkschaftsstelle im Finanzbezirk habe die Beziehungen zwischen Arbeitsgebern und Arbeitsnehmern harmonischer gemacht. Die Angestellten seien beruhigt und könnten sich daher besser auf ihre Arbeit konzentrieren:

"Die Gewerkschaft ist uns seit der Einrichtung der Servicestelle näher. Wir lassen die Angestellten an den Aktivitäten der Gewerkschaft teilnehmen, beispielsweise an den Hula-Hoop- und Kartenspiel-Turnieren oder auch an der Auswahl der Olympia-Fans. Unsere Angestellten z.B. wissen, dass sich unser Unternehmen an die Richtlinien hält, sie können hier mit einem guten Gefühl arbeiten. Denn nicht alle Privatunternehmen kümmern sich in diesem Maße um ihre Angestellten. Einige lassen ihre Angestellten nur arbeiten."

Aktuell gibt es in Beijing 111 Gewerkschaftsservicestellen. Der stellvertretende Vorsitzende des Beijinger Gewerkschaftsverbands Zeng Fanxin sagte, durch diese Servicestellen wird die Gewerkschaftsarbeit gut ausgeführt werden. Dadurch werden die Gewerkschaftsorganisationen weiter ausgebaut und deren Funktion bei Beseitigung der gesellschaftlichen Widersprüche und der Konflikte zwischen Arbeitsgebern und Arbeitsnehmern wird zur Geltung gebracht.

Gleichzeitig kann die Gewerkschaft so zur Verwaltung der Gesellschaft beitragen und öffentliche Dienstleistungen anbieten. Das dient dem Aufbau der harmonischen Gesellschaft in Beijing.