Die Provinz Yunnan liegt im südwestlichen Teil des Landes. Dort leben 25 chinesische ethnische Minderheiten. Deshalb verfügt Yunnan über vielfältige Kulturen verschiedener Nationalitäten. Seit langem misst die zuständige Regierung von Yunnan dem Schutz und der Entwicklung der traditionellen Kulturen große Bedeutung bei.

Der stellvertretende Direktor des Zentrums zum Schutz des immaterialen Kulturerbes in der Provinz Yunnan Ni Jinkui erklärte, diese Aufführung spiegele die Erfolge beim Schutz der nationalen Kultur in Yunnan wider.

"Unser Schutzprogramm basiert auf der Förderung der Entwicklung der traditionellen nationalen Kultur. Unter einem derartigen Schutz kann sich die nationale Kultur gut an die Entwicklungstendenz der neuen Ära anpassen. So können wir die Entfaltung und Entwicklung der Kulturen der Nationalitäten noch besser nach vorne bringen."

Weiter sagte Ni Jinkui, die lokale Regierung der Provinz Yunnan habe eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung der nationalen Kultur ergriffen. Im Mai 2000 wurden die Vorschriften zum Schutz der volkstümlichen traditionellen Kulturen der verschiedenen Nationalitäten in Yunnan veröffentlicht. Es ist das erste derartige lokale Dokument in China, wodurch zugleich auch eine gute rechtliche Bedingung für den Schutz und die Erschließung des nationalen Kulturerbes in Yunnan geschaffen wurde. Die Provinz Yunnan ist die erste chinesische Provinz, in der eine allgemeine Untersuchung im Bereich der volkstümlichen Kultur durchgeführt wurde. Dem Ergebnis zufolge gibt es in Yunnan 100.000 Bänder von tausenderlei unterschiedlichen Arten antiker Bücher. Die Rettung und die Aufbewahrung solcher antiker Bücher und Schriften kommen nun Schritt für Schritt voran. Außerdem haben die zuständigen Behörden in Yunnan mehr als 660 volkstümliche Künstler ausgewählt und über 80 Dörfer zu Schutzzonen der nationalen Kultur ernannt. So habe Yunnan beim Schutz der nationalen Kultur beträchtliche Erfolge erzielt, meinte der Beamte für Kulturschutz.

Die Stadt Lijiang hat eine Geschichte von mehr als 800 Jahren. Seitdem sie im Jahr 1997 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, haben die Regierungen aller Ebenen sowie die verschiedenen Gesellschaftskreise ungefähr 500 Millionen Yuan RMB für den Schutz und die Verwaltung der alten Stadt eingesetzt. Davon sind ungefähr 300 Millionen Yuan unmittelbar für die Pflege und Renovierung der Stadt bereitgestellt worden. Durch die direkt daraus entstandenen Wirtschaftsgewinne wurde der Tourismus in Lijiang deutlich gefördert. So konnten in den vergangenen zehn Jahren die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Lijiang dank des blühenden Tourismus deutlich profitieren. Der Direktor des Schutz- und Verwaltungsamtes der Altstadt von Lijiang He Shiyong sagte dazu, die entscheidende Frage bezüglich der schnellen Stadtentwicklung in Lijiang liege darin, wie man die Beziehungen zwischen dem Schutz der nationalen Kultur und der Stadtentwicklung vereinen könne.

"Wir streben immer das Prinzip an, die Altstadt zuerst zu schützen. Im Anschluss daran kommt die Frage der Entwicklung und der rationellen Verwendung. Die durch die Entwicklung gewonnenen Wirtschaftsprofite werden dann wieder für den Schutz des Kulturerbes eingesetzt. So kann ein guter Kreislauf gebildet werden. Die UN-Experten vertreten zudem die Meinung, dass in den vergangenen Jahren sowohl der Schutz des Kulturerbes als auch der Tourismus in Lijiang eine koordinierte Entwicklung erfahren hätten."

Um die nationale Kulturindustrie zu entwickeln, hat die Regierung der Provinz Yunnan die Kulturunternehmen positiv angeregt, grenzen- und branchenübergreifende Geschäfte zu betreiben, damit mehr gesellschaftliches Kapital in den Kulturbereich einfließen kann. Seit 2003 haben einige privatwirtschaftliche Kulturunternehmen auf der kulturellen Bühne der Provinz Yunnan eine wichtige Rolle gespielt. Mit diesem Vorgehen konnten Lijiang und andere Altstädte in Yunnan effektiv geschützt und positiv entwickelt werden. Gleichzeitig wurde so auch das Lebensniveau der einheimischen Bevölkerung erhöht.