In Kürze findet in Beijing der 17. Parteitag der chinesischen Regierungspartei, der KP Chinas, statt. Blickt man aus diesem Anlass auf die chinesische Diplomatie der vergangenen fünf Jahre zurück, stellt man fest, dass sich das von der KP Chinas ausgearbeitete Konzept der harmonischen Welt bereits zum zentralen Thema der chinesischen Außenpolitik entwickelt hat. Chinas Diplomatie zur Schaffung einer harmonischen Welt findet breite Zustimmung.
Im September 2005 sprach der chinesische Staatspräsident Hu Jintao beim Gipfel anlässlich des 60. Jahrestags der Gründung der UN erstmals über die Bemühungen um den Aufbau einer harmonischen Welt mit dauerhaftem Frieden und gemeinsamem Wohlstand. Hu Jintao erläuterte die Idee ausführlich:
"Wir müssen ein neues Konzept der Sicherheit entwickeln, das auf gegenseitigem Vertrauen, gegenseitigem Nutzen, Gleichberechtigung und Kooperation basiert. Wir müssen im Sinne der Sicherheit aller in diesem Bereich ein faires und effektives System schaffen. Wir plädieren im Bereich des Handels für Multilateralismus. Der Handel muss offen und fair sein. Dadurch kann das 21. Jahrhundert zu einem Jahrhundert werden, in dem alle Menschen von den Entwicklungen profitieren. Wir müssen gleichberechtigt und offen sein und die Mannigfaltigkeit der Kulturen achten. Der Dialog und der Austausch zwischen den unterschiedlichen Kulturen muss verstärkt werden, um eine harmonische Welt zu schaffen, in der alle Kulturen in friedlicher Koexistenz bestehen können."
Die chinesische Diplomatie hat, seit sie das Konzept der harmonischen Welt verfolgt, noch mehr Beachtung gefunden. Bei internationalen Angelegenheiten spielt China eine immer wichtigere Rolle. Zur Lösung der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel hat China sich immer wieder für die Sechser-Gespräche stark gemacht. China hat erheblich dazu beigetragen, die Sechser-Gespräche, die beinahe zum Erliegen gekommen waren, wieder zu beleben. Dank des unermüdlichen Einsatzes Chinas verlaufen die Gespräche seither sehr erfolgreich. Auch hinsichtlich der Darfur-Krise bemüht sich China um konstruktive Vermittlung. China hat sich dafür eingesetzt, dass die sudanesische Regierung, die UN und die AU als gleichberechtigte Partner Verhandlungen führen. Außerdem bietet China humanitäre Hilfe für die Darfur-Region. China beteiligt sich mit Pioniertruppen auch an der Friedensmission in Darfur. In der jüngeren Vergangenheit hat China sich an UN-Friedensmissionen in zehn Ländern beteiligt, darunter in Liberia und im Libanon. China bemüht sich außerdem darum, auch in der iranischen Atomfrage durch Verhandlungen eine Lösung zu finden.
Chinas Stimme wird inzwischen aber auch zu anderen weltweiten Fragen gehört. Beispielsweise zum Kampf gegen den Terror, zur Bewältigung des Klimawandels und wenn es um die Energiesicherheit geht. China plädiert stets für Multilateralismus und Toleranz, um die Idee einer harmonischen Welt mit dauerhaftem Frieden und gemeinsamem Wohlstand umzusetzen.
Diese Ausrichtung der chinesischen Diplomatie hat dazu beigetragen, dass die Beziehungen zwischen China und den entwickelten Staaten erheblich reifer geworden sind. Auch die Beziehungen Chinas zu seinen Nachbarstaaten haben sich verbessert. Die Beziehungen zwischen China und den meisten Entwicklungsländern sind sehr lebendig.
Weltweit findet die chinesische Idee einer harmonischen Welt Zustimmung. Prof. Anil Gupta von der amerikanischen Universität Maryland sagt, die chinesische Regierung betone mit dieser diplomatischen Strategie, dass die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und anderen Ländern beiden Partnern nütze:
"Ich bin der Meinung, dass die Idee einer harmonischen Welt der Idee einer friedlichen Entwicklung entspricht. Unter einer friedlichen Entwicklung versteht man, dass China harmonische Beziehungen zu den anderen Ländern anstrebt. Die Kernidee einer friedlichen Entwicklung ist, dass die Beziehungen allen Partnern nützen, keiner darf egoistisch seinen Vorteil suchen. Chinas Entwicklung schadet daher keinem anderen Land."
Der syrische Botschafter in China Mohamed Kheir al-Wadi sagte, Chinas Idee einer harmonischen Welt diene der Wahrung des Weltfriedens.
Die chinesische Regierung hat die Schaffung einer harmonischen Welt und die friedliche Entwicklung zum Hauptinhalt ihrer Außenpolitik gemacht. Am 5. März dieses Jahres bekräftigte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao in seinem Rechenschaftsbericht, dass China den Weg der friedlichen Entwicklung weitergehen werde:
"Um eine harmonische Welt aufbauen zu können, muss es politisch Gleichberechtigung und Demokratie geben. Es muss wirtschaftliche Zusammenarbeit und kulturellen Austausch geben. Die freundschaftliche Kooperation zwischen den Ländern macht die Bekämpfung bekannter und neuer weltweiter Herausforderungen im Bereich der Sicherheit möglich. Dadurch können wir einen dauerhaften Frieden und Wohlstand für alle erreichen."
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