Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Vier Hauptthemen beim G-8-Gipfel in Heiligendamm
   2007-06-07 11:45:12    Seite drucken   cri
Am Mittwochabend ist der G-8-Gipfel im deutschen Heiligendamm eröffnet worden. Im Rahmen des Gipfels sollen wichtige globale Fragen erörtert werden, darunter der Klimawandel, die Energiesicherheit, die Entwicklung Afrikas, die Bekämpfung der Armut, die Liberalisierung der Investitionen und der Schutz des geistigen Eigentums.

Experten haben allerdings vier Hauptthemen des Gipfels definiert. Zum einen den Klimawandel. Denn, das Gastgeberland Deutschland bemüht sich seit langem darum, im Rahmen eines UN-Beschlusses verbindliche Normen für eine Verminderung der Treibhausgasemissionen festzusetzen.

Deutschland will den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 verglichen mit 1990 um 50 Prozent senken. Bislang lehnten die USA diese Idee stets ab. Daher rechnen politische Beobachter damit, dass die Frage der Reduktion des Treibhausgasausstoßes auf dem G-8-Gipfel ein Streitpunkt zwischen den USA und Europa werden wird.

Das zweite Hauptthema des Gipfels ist die Entwicklung Afrikas. Hierbei geht es vor allem darum, Hilfsmöglichkeiten für den schwarzen Kontinent zu erörtern. Bereits auf den G-8-Gipfeln 1999 in Köln und 2005 in Gleneagles war Afrika ein Hauptthema. Die G-8-Länder haben sich bereits dazu verpflichtet, bis 2010 jährlich 50 Milliarden US-Dollar mehr in einen Hilfsfonds für Afrika einzuzahlen. Bisher wurde nur ein Zehntel der Gelder eingezahlt. Einige Beobachter bezeichnen die Zusagen der westlichen Länder an Afrika daher bereits als leeres Versprechen. Sie haben die Industriestaaten zum wiederholten Male aufgefordert, ihre Zusagen einzuhalten. Nun steht das Thema Afrika beim Gipfel in Heiligendamm wieder ganz oben auf der Agenda. Allerdings verlangen die westlichen Staaten, dass die afrikanischen Länder verschiedene Reformen durchführen müssen, damit weitere Hilfen genehmigt werden können. Dies empfinden die afrikanischen Staaten als Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten. Daher bezweifeln Experten, dass der G-8-Gipfel bei den Fragen zum Thema Afrika Erfolge bringen wird.

Wie schon beim G-8-Gipfel im vergangenen Jahr im russischen St. Petersburg ist die Energiesicherheit auch in diesem Jahr wieder ein Schwerpunktthema. Angesichts der Streitigkeiten um Erdgaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine Anfang des vergangenen Jahres sowie zwischen Russland und Weißrussland Anfang dieses Jahres hielt es die EU für notwendig, ihre Energiepolitik zu überdenken. Denn, die EU sah ihre Energiesicherheit durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht mehr als garantiert an. Die Gipfel-Teilnehmer wollen sich nun auf eine einheitliche Energiepolitik einigen, um eine stabile, überregionale Energieversorgung sicherstellen zu können. Die EU will zudem die Abhängigkeit von Rohstoffimporten vermindern, außerdem sollen Energien effizienter genutzt werden, um die Energiepolitik nachhaltiger zu machen. Aus diesem Grund will die EU auch den Anteil der regenerativen Energien am Gesamtenergiehaushalt deutlich erhöhen. Politische Beobachter wiesen in diesem Zusammenhang daraufhin, dass es innerhalb der EU nach wie vor große Meinungsverschiedenheiten über die Nutzung der Atomenergie gebe. Daher sind auf diesem Gipfel auch zu diesem Thema hitzige Debatten zu erwarten.

Das vierte Hauptthema ist das Wachstum der Weltwirtschaft. Das Gastgeberland Deutschland hat zu diesem Bereich verschiedene Diskussionspunkte vorgeschlagen. Demnach sollen Möglichkeiten erörtert werden, um den weltweiten Finanz- und Kapitalmarkt transparenter zu machen. Auch die Liberalisierung der Investitionen und eine gemeinsame Kampagne gegen Produktpiraterie stehen zur Diskussion. Daneben wird ein Dialog über Handelsprotektionismus angeregt. Das große Ziel der G-8-Staaten ist, Möglichkeiten zu finden, wie man den Welthandel ausgewogener machen kann. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, sie hoffe, dass der G-8-Gipfel außerdem dazu beitragen könne, die Doha-Verhandlungsrunde wiederzubeleben. Beobachter bewerten die Chance dafür allerdings als eher gering. Denn, zwischen der EU und den USA bestehen gerade in Hinblick auf eine Verminderung der Agrar-Subventionen und der Zölle große Meinungsverschiedenheiten. Es wäre daher verfrüht zu sagen, dass im Rahmen des Gipfels in diesen Punkten Erfolge erzielt werden könnten.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)