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Wen Jiabao hält eine Rede vor dem japanischen Parlament
   2007-04-12 15:14:49    Seite drucken   cri
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat am Donnerstag eine Rede vor über 400 japanischen Parlamentariern in der großen Halle des Repräsentantenhauses des japanischen Parlaments gehalten. Das Thema der Rede lautete "Für Freundschaft und Kooperation". Damit hat zum ersten Mal seit 22 Jahren ein chinesischer Spitzenpolitiker vor dem japanischen Parlament eine Rede gehalten.

"Ich bin heute sehr erfreut darüber, dass ich die Möglichkeit habe, vor dem Parlament Ihres Landes eine Rede halten und die Mitglieder des Senats sowie des Repräsentantenhauses treffen zu können. Ich übermittle den Anwesenden sowie dem japanischen Volk herzliche Grüße und Glückwünsche. Zudem bringe ich meinen herzlichen Dank und die große Achtung für die japanischen Freunde aller Kreise, die große Beiträge zur chinesisch-japanischen Freundschaft geleistet haben, zum Ausdruck."

Auch der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sowie der japanische Außenminister Taro Aso verfolgten die Rede von Wen Jiabao.

Dabei wies der chinesische Ministerpräsident darauf hin, dass im Zeichen der Freundschaft und der Kooperation die unglückliche Vergangenheit und die geschichtlichen Lehren zusammengefasst und fest im Gedächtnis verankert werden sollten. Der von Japan entfesselte Krieg und die Aggression gegen China hätten dem chinesischen Volk eine riesige Katastrophe beigefügt und auch beim japanischen Volk großes Leid und Schmerzen verursacht.

"Wir betonen die Beachtung der Geschichte als Spiegel der Geschehnisse. Dies zielt nicht darauf ab, den Hass aufrechtzuerhalten, sondern es dient dazu, eine bessere Zukunft zu schaffen. Nach der Normalisierung der chinesisch-japanischen Beziehungen haben die japanische Regierung und verschiedene japanische Spitzenpolitiker zur geschichtlichen Beziehung Stellung genommen. Dabei haben sie offenkundige Aggressionen zugegeben sowie tiefe Selbstkritik geübt und Entschuldigungen gegenüber den geschädigten Ländern zum Ausdruck gebracht. Dies haben die chinesische Regierung und das chinesische Volk gewürdigt. Wir hoffen, dass Japan nun mit tatsächlichen Aktionen seine Stellungnahmen und Zusagen unterstreicht. Von einer friedlichen Koexistenz werden China und Japan profitieren, doch im Falle eines Streits werden beide Länder geschädigt. Eine Realisierung der generationsübergreifenden Freundschaft beider Völker entspricht der Zeitströmung und den Wünschen beider Völker. Sie wird auch von den Ländern Asiens sowie von der internationalen Gemeinschaft erwartet."

Wen Jiabao sagte außerdem, dass unter den neuen geschichtlichen Umständen China und Japan immer mehr gemeinsame Interessen hätten und zusammen großen Herausforderungen begegnen würden. Die Errichtung von strategischen, nutzbringenden Beziehungen zwischen beiden Ländern entspreche der Zeitströmung sowie dem Volkswillen. Wen Jiabao sagte weiter, beide Länder sollten fünf Prinzipien einhalten, um die bilateralen Beziehungen in eine neue geschichtliche Phase zu führen. So solle das Ziel einer friedlichen Koexistenz, der andauernden Freundschaft, der gegenseitigen Kooperation und der gemeinsamen Entwicklung verwirklicht werden. Zuerst sollten beide Länder das gegenseitige politische Vertrauen vertiefen und bereits gemachte Zusagen erfüllen. Wen Jiabao sagte:

"Drei politische Dokumente, darunter die "Chinesisch-japanische gemeinsame Erklärung", haben im politischen, rechtlichen und tatsächlichen Bereich die Vergangenheit der bilateralen Beziehungen zusammengefasst und die Zukunft der Beziehungen beider Länder geplant. Sie gelten als das Fundament der chinesisch-japanischen Beziehungen. Trotz aller Umstände können sich die bilateralen Beziehungen reibungslos nach vorne entwickeln, solange beide Länder alle Prinzipien in den drei politischen Dokumenten streng einhalten."

Zur Taiwan-Frage sagte der chinesische Ministerpräsident, diese Frage betreffe die Kerninteressen seines Landes. China werde mit größten Bemühungen eine friedliche Lösung der Taiwan-Frage anstreben. Allerdings dulde das Land auf keinen Fall die sogenannte "Unabhängigkeit Taiwans". Japan sollte die große Sensibilität der Taiwan-Frage zur Kenntnis nehmen und ihre diesbezüglichen Zusagen gewissenhaft einhalten. Das Land sollte diese Frage sorgfältig behandeln.

In seiner Rede bekräftigte Wen Jiabao auch erneut Chinas Festhalten am Weg der friedlichen Entwicklung.

Zum Schluss äußerte Wen Jiabao noch seinen aufrichtigen Wunsch zur Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen China und Japan.

"Die Entwicklung der chinesisch-japanischen Beziehungen ist von Windungen und Wendungen geprägt. Doch die Grundlage der Freundschaft beider Länder ist so fest und solide wie das Taishan-Gebirge oder der Fujiyama. Zur Bildung einer schönen Zukunft der chinesisch-japanischen Beziehungen sollen beide Regierungen und beide Völker stetige Bemühungen leisten. Wir sollten gemeinsam für eine generationsübergreifende Freundschaft zwischen China und Japan, für eine neue Phase der strategischen und nutzbringenden bilateralen Beziehungen sowie für den Frieden und die Entwicklung von Asien und der Welt kämpfen!"

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