Chinas Staatspräsident Hu Jintao nahm am Donnerstag am chinesisch-indischen Kooperationsgipfel für Wirtschaft, Handel und Investition in der indischen Stadt Bombay teil. Dabei sagte er, die gegenseitig nutzbringende Handelskooperation habe beiden Ländern wirkliche Gewinne gebracht. Die Grundlage der bilateralen Beziehungen sei dadurch gefestigt worden. Die Entwicklung beider Länder biete wertvolle Chancen für eine umfassende Vertiefung der Zusammenarbeit.
Der Gipfel wurde vom chinesischen Handelsministerium und der chinesischen Gesellschaft zur Förderung des Handels mit dem Ausland gemeinsam mit dem indischen Ministerium für Handel und Industrie und der indischen Industrie- und Handelsvereinigung veranstaltet. Hauptthema war die Förderung der chinesisch-indischen Handelszusammenarbeit. Es nahmen mehr als 400 Regierungsvertreter und Unternehmer beider Länder teil.
Hu Jintao erklärte auf dem Gipfel, in diesem Jahr werde das Handelsvolumen beider Länder 20 Milliarden US-Dollar übertreffen. Das gemeinsam festgelegte Ziel für das Jahr 2008 könne somit vorzeitig erreicht werden. China sei bereits der zweitgrößte Handelspartner von Indien und Indien der größte Handelspartner von China in Südasien geworden. Bis Juni 2006 habe China bereits Verträge für wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit in Indien mit einer Gesamtsumme von 6,1 Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Indien sei bereits zu einem der wichtigsten ausländischen Projektmärkte Chinas geworden. Die Tendenz der gegenseitigen Investition sei gut. Zur erfolgreichen Zusammenarbeit gehörten unter anderem die Bereiche Telekommunikation, Softwareentwicklung und Medizin.
Hu Jintao fuhr fort, China und Indien befänden sich in einer Periode der schnellen Entwicklung. Sie seien weltweit die beiden Entwicklungsländer mit dem schnellsten Entwicklungstempo. Beide Länder stünden vor einer historisch einmaligen Gelegenheit für eine stabile Entwicklung. China betrachte Indien als einen Freund und Partner und begrüße die wirtschaftliche Entwicklung Indiens. Die Entwicklung beider Länder biete wertvolles Potential für eine Vertiefung der umfassenden Kooperation sowie für gegenseitigen Nutzen.
Hu legte außerdem einen Fünf-Punkte-Vorschlag zur weiteren Förderung der Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen vor. Erstens, die Handelsvielfältigkeit wird gefördert. Zweitens, schwerpunktmäßige Zusammenarbeitsbereiche werden ausgebaut. Drittens, die Handels- bzw. Investitionsumwelt wird verbessert. Viertens, die Zusammenarbeit in multinationalen Bereichen mit einem 3. Land wird verstärkt. Fünftens, die Handelsliberalisierung wird aktiv erforscht.
Der indische Minister für Handel und Industrie Kamal Nath erklärte, vor zwei Tagen hätten Indien und China eine Vereinbarung über Investitions- und Handelsschutz unterzeichnet. Diese Vereinbarung biete eine neue Chance für weitere gegenseitige Investitionen. Man könne den Gipfel als ein Signal betrachten, dass Indien und China ihre Wirtschafts- und Handelsbeziehungen ausbauen und die Partnerschaft verstärken. Der Indienbesuch vom chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao sei ein Meilenstein sowohl der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern, als auch der Wirtschaftsbeziehungen.
Der Chef der indischen Vereinigung für Industrie R. Seshasayee sieht die Perspektive der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Indien und China positiv. Er teilte vor der Presse mit, auf dem Weltmarkt gebe es genügenden Raum für Unternehmen beider Länder, sich zu entwickeln. Die Unternehmen Indiens und Chinas seien kooperative Konkurrenten. Die Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Indien und China werde zum Wohle beider Völker beitragen.
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