Der afrikanische Kontinent wurde vom Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin als "Wiege der Menschheit" bezeichnet. Breits in früher Vorzeit gab es in Afrika großartige Kulturen. Doch hatte Afrika später lange unter Kolonialherrschaft, Sklavenhandel und häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden und kämpft noch heute mit den Folgen. Wird in Berichten westlicher Medien der afrikanische Kontinent erwähnt, wird er meist mit Ausdrücken wie Armut, Chaos und Rückständigkeit verbunden. Die Afrika-Expertin He Wenping vom Forschungsinstitut für Westasien und Afrika bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sieht Afrika anders.
He Wenping meint, dass in Afrika seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts viel verändert wurde. Afrika präsentiere sich nicht mehr wie in westlichen Medien nur als arm und rückständig, sondern als einen Kontinent voller Elan, als ein Land im wirtschaftlichen Aufschwung:
"Seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wächst die Wirtschaft in Afrika beständig. In der Vergangenheit wurde in den westlichen Medien oft ein armes und rückständiges Afrika gezeigt. Menschen, die nun Afrika besuchen, sehen ein ganz anderes Afrika. Sie können den blühenden Aufschwung mit eigenen Augen sehen. Die Afrikaner, sowohl die Regierungsmitglieder als auch die einfachen Bürger, öffnen sich den Anforderungen der Globalisierung und bereiten so den Weg für eine bessere Zukunft Afrikas."
Einer UN-Statistik vom vergangenen Juli zufolge beträgt das weltweite Wirtschaftswachstum durchschnittlich 3,6 Prozent. Seit beinahe zehn Jahren liegt das durchschnittliche Wachstum in Afrika bei 3,7 Prozent und in manchen afrikanischen Ländern sogar bei sechs Prozent. Zur wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika sagt He Wenping:
"In Afrika sind alle wichtige Faktoren vorhanden. Viele afrikanische Staaten haben seit Jahren ein stabiles politisches System. Afrika war sehr erfolgreich in seiner makroökonomischen Steuerung. Nicht zuletzt sind auch das Wachstum und die Wiederbelebung der globalen Wirtschaft für Afrika vorteilhaft. Die afrikanischen Länder leben hauptsächlich vom Export von Rohstoffen und in den letzten Jahren sind die Rohstoffpreise weltweit angestiegen. Was mir natürlich besonders am Herzen liegt, ist, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen China und Afrika erfreulich entwickeln, was ebenfalls eine schnelle und stabile Entwicklung der Wirtschaft Afrikas bedeutet."
Die Erfolge und die Entwicklung Afrikas sind bekannt. He Wenping meint, dass der Kontinent letztendlich unter der 500 Jahre dauernden Kolonialherrschaft litt und im Laufe der Entwicklung immer wieder herausgefordert wurde. Außer unter internen strukturellen Problemen haben die afrikanischen Länder auch unter Handelsbeschränkungen, Zuschüssen der entwickelten Länder für eigene Agrarprodukte und geringer gewordener Entwicklungshilfe der entwickelten Länder zu leiden. Trotz aller Herausforderungen ist He Wenping aber sicher, dass Afrika gute Zukunftsaussichten hat:
"Die neue Generation der Staatslenker in Afrika hat Weitblick und ist erfahren, die neuen Regierungschefs haben den starken Willen, Afrika nach vorn zu bringen. Auch das internationale Ansehen Afrikas ist viel höher als früher. Die Entwicklung läuft für Afrika sehr positiv."
Anfang November wird im Rahmen des Forums für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit der Beijing-Gipfel stattfinden. Die Regierungschefs Chinas und Afrikas werden in Beijing zusammentreffen und den weiteren Kooperations- und Entwicklungsplan erörtern. China und die afrikanischen Ländern als Entwicklungsländer wollen im 21. Jahrhundert noch enger zusammenarbeiten als bisher.
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