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Friedengespräche zwischen Indien und Pakistan wieder in Gang gesetzt
   2006-09-18 14:20:48    CRI
Der indische Ministerpräsident Manmohan Singh und der pakistanische Präsident Pervez Musharraf sind am letzten Samstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna zu Gesprächen zusammengetroffen. Eine ganze Reihe von Fragen stand auf der Tagesordnung. Beide Spitzenpolitiker haben nach ausführlichen Beratungen gemeinsam beschlossen, dass die wegen einer verheerenden Anschlagserie in der indischen Stadt Bombay unterbrochenen Friedensgespräche wieder aufgenommen werden sollen.

Am 11. Juli des laufenden Jahres explodierten in einem Vorortzug in der westindischen Stadt Bombay insgesamt sieben Bomben und rissen über 130 Menschen in den Tod, viele Inder wurden verletzt. Für die indische Regierung stand sofort fest, dass eine Terrororganisation, die von Pakistan aus agiert, für die Anschläge verantwortlich ist. Aus diesem Grunde beendete Indien einseitig die Friedensgespräche, die gerade auf Staatssekretärebene begonnen hatten. Dadurch kam der Friedensprozess ins Stocken. Von daher kann das jetzige Treffen der indischen und pakistanischen Regierungschefs in Havanna als Durchbruch bezeichnet werden oder auch als Sprung über die Barriere für die Wiederaufnahme der bilateralen Friedensgespräche.

Der indische Ministerpräsident Singh und der Präsident Musharraf trafen sich anlässlich ihrer Teilnahme am blockfreien Gipfel in Kuba.. Nach dem Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Beide Staatsführer tauschten ein einer ehrlichen und offenen Atmosphäre detailliert Meinungen über die Staatsbeziehungen in allen Bereichen aus. Beide kritisierten den Terrorismus in scharfer Form. Beide Spitzenpolitiker beschlossen, gemeinsam den Kampf gegen den Terrorismus im indisch-pakistanischen Gebiet aufzunehmen, also ein effizientes Antiterrorsystem zu etablieren, Maßnahmen zur Untersuchung und Bekämpfung des Terrorismus einzuleiten und umfassend umzusetzen.

Medien sowohl in Indien als auch in Pakistan sind allgemein der Ansicht, dass der Durchbruch, den die beiden Staatschefs bei ihrem Gespräch in Havanna erzielten, von ungeheurer Bedeutung in Indien und Pakistan ist und die Entschlossenheit und Ehrlichkeit beider Staaten zur verstärkten Kooperation im Kampf gegen den Terror widerspiegelt.

In der gemeinsamen Erklärung betonten die Regierungschefs beider Länder zudem noch, durch auszuarbeitende Friedensvereinbarungen sämtliche Konflikte zwischen Indien und Pakistan inklusive der Kaschmirfrage beizulegen. In der gemeinsamen Erklärung ist zu lesen, dass beide Regierungschefs ihre Außenminister auffordern werden, frühstmöglich in Teheran Gespräche auf Staatssekretärsebene zu führen, um den Friedensprozess wieder in Gang zu setzen.

Politische Beobachter vertreten die Ansicht, dass der bedeutende Erfolg der Havanna-Gespräche der beiden Politiker nur zwei Monate nach dem vernichtenden Terroranschlag in Bombay völlig unerwartet zustande kam und doch einer gewissen Logik nicht entbehrt. Zunächst unterliegt der Friedensprozess Indiens und Pakistans einer allgemeinen Entwicklungstendenz, die kaum zu ändern ist. Das ist, so die Kommentatoren, beiden Spitzenpolitikern völlig bewusst. Indien erntet für sein Handeln nicht nur Sympathien im eigenen Land und in Pakistan, sondern denkt natürlich auch an eine Verstärkung der Einflussnahme Indiens im ganzen südostasiatischen Raum. Pakistan schlägt ebenfalls in diese Kerbe.

Indien und Pakistan führten schon seit über zwei Jahren Dialoge und haben in den Bereichen Sicherheit, Personalverkehr, Wirtschaft und Handel durchaus wichtige Erfolge erzielt. Das Vertrauen zwischen beiden Seiten ist, vergleicht man es mit früheren Zeiten, sehr gewachsen. Nun haben sich in Kuba der indische Ministerpräsident Singh und der pakistanische Präsident Musharraf bereits zum vierten Mal innerhalb in den letzten zwei Jahren getroffen.

Politische Beobachter vertreten die Meinung, dass dieses Treffen der indischen und pakistanischen Staatschefs dem Friedensprozess zwischen beiden Ländern noch einmal einen gewaltigen Schub gegeben hat. Aber ob die schweren Terroranschläge, die den Friedensprozess zwei Monate lahm legten, von indischer Seite total vergessen sind, bleibt ein großes Fragezeichen und erweist sich als große Prüfung für bei Länder. Und dann steht da noch die Kaschmirfrage im Raum, die noch in keiner Weise beantwortet wurde und im Grunde der Kern des gesamten Friedensprozesses ist. Deshalb sind Indien und Pakistan gezwungen, ihr gegenseitiges Vertrauen weiter zu erhöhen und Kompromisse zu schließen, um alle Steine aus dem Weg zu räumen und dem Friedensprozess zwischen Indien und Pakistan eine Chance zu geben.

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