Der sechste asiatisch-europäische Gipfel (ASEM) ist am Montag in der finnischen Hauptstadt Helsinki beendet worden. Das Thema des Gipfels lautete "Gemeinsame Begegnung der globalen Herausforderungen". Dazu hat der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao neue Vorschläge über die Verstärkung der asiatisch-europäischen Zusammenarbeit vorgelegt und zu verwirklichende ASEM-Entwicklungsziele genannt. Seine Ansichten wurden von allen Seiten gewürdigt.
Auf der zweitägigen Gipfelkonferenz wurden die Erfahrungen beziehungsweise die Erfolge in den letzten 10 Jahren zusammengefasst. Zudem wurde die künftige Entwicklung des Gipfels erörtert. Ebenfalls wurde angekündigt, dass Bulgarien, Rumänien, Indien, Pakistan, die Mongolei und das ASEAN-Sekretariat neue Mitglieder des ASEM werden. Der gegenwärtige turnusmäßige EU-Vorsitzende, Finnlands Ministerpräsident Matti Vanhanen, hat während der Abschlusszeremonie die Erfolge und die weitreichende Bedeutung des Gipfels in den Vordergrund gestellt. Er sagte:
"Der Helsinki-Gipfel hat für den Ausbau der asiatisch-europäischen Kooperation einen neuen Weg aufgezeichnet. Wir haben in dieser Hinsicht wichtige Entscheidungen getroffen. Wir nahmen die Deklaration über die globale Klimaveränderung an, was ein starkes Signal an die Welt sendet, der gemeinsamen Bedrohung für eine nachhaltige Entwicklung wegen der Klimaveränderung vereint entgegenzuschreiten. Die Helsinki-Erklärung über die künftige Entwicklung des Gipfels hat das Generalprinzip für die Vorantreibung des ASEM sowie über künftige noch engere Beziehungen festgelegt."
Chinas Ansichten wurden von allen Seiten gewürdigt. Wen Jiabao hat Chinas Standpunkt über verschiedene Themen ausführlich erläutert. Wen plädierte dafür, die Kompetenz der UNO zu erhöhen, um den neuen globalen Herausforderungen und Bedrohungen wirksamer zu begegnen. Nur auf diese Weise könnten die globalen Sicherheitsbedrohungen beseitigt werden. China spricht sich dafür aus, dass internationale Kontroversen künftig nur durch Dialoge und Verhandlungen beigelegt werden müssten. China lehne jegliche willkürliche Gewaltanwendung oder -androhung ab. Sein Land, so Wen Jiabao weiter, befürworte eine Vertiefung der Anti-Terror-Kooperation, spricht sich aber gleichzeitig gegen jegliche Doppelmoral aus. Ein umfassendes Verwaltungssystem zur Nichtverbreitung von atomaren und Massenvernichtungswaffen muss etabliert und entsprechende gesetzliche Maßnahmen verstärkt werden. Nicht zuletzt muss bei der Vorbeugung von Epidemien viel stärker als bisher kooperiert werden, so der chinesische Regierungschef.
Um die asiatisch-europäische Partnerschaft neuen Typs zu festigen und zu entwickeln, hat Wen Jiabao mehrere Vorschläge vorgelegt. Er betonte, dass die entwickelten Länder beim Anbau ausreichenden Getreides und bei der Armutsbeseitigung den Entwicklungsländern helfen müssten. Wen Jiabao sagte zu, dass China durch aktive Maßnahmen Energie einsparen und einen effektiven Umweltschutz realisieren werde.
In diesem Jahr besteht der asiatisch-europäische Gipfel zehn Jahre. Zur seiner zukünftigen Entwicklung sagte der chinesische Regierungschef, der Gipfel müsse sich bemühen und seinen Einfluss in die Richtung lenken, damit er bei der Behandlung wichtiger internationaler Angelegenheiten mehr gehört wird. Auch müsse der Gipfel die Vielfalt der Zivilisationen und Kulturen der Welt besser fördern und entsprechende Mechanismen zur Intensivierung internationaler Zusammenarbeit etablieren.
Der nächste, nämlich der siebte asiatisch-europäische Gipfel wird im Oktober 2008 in Beijing stattfinden. Wen Jiabao zeigte sich zuversichtlich über die geplante Konferenz. Wörtlich sagte er:
"Ich erwarte, dass sich alle Politiker gemeinsam bemühen werden, den strategischen asiatisch-europäischen Dialog zu vertiefen, die pragmatische Handelskooperation zu fördern, und den Kulturaustausch beziehungsweise den Dialog zwischen verschiedenen Zivilisationen weiterhin auszubauen, um noch größere Beiträge zur Festigung und Vertiefung der asiatisch-europäischen Partnerschaft neuen Typs zu leisten."
Andere Teilnehmer hegen ebenfalls große Zuversicht über die geplante Konferenz in Beijing. Der finnische Ministerpräsident Matti Vanhanen vertritt - wie viele - auch die Ansicht, dass China weiterhin den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien vorantreiben wird.
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