Derzeit sind mehr als 1.000 chinesische Medizinerteams in über 40 Ländern der Welt im Einsatz. Ihre Aufgaben gehen weit über die Behandlung von Patienten hinaus. Sie vermitteln daneben auch medizinische Kenntnisse und bilden lokales Personal aus. Dadurch konnte die Qualität der medizinischen Versorgung in einigen Ländern bereits deutlich erhöht werden. Ein Sprecher des chinesischen Gesundheitsministeriums erklärte vor kurzem, in Zukunft werde China noch mehr medizinische Teams entsenden.
Im Jahre 1963 hatte die chinesische Regierung das erste medizinische Team nach Algerien geschickt. Inzwischen sind bereits mehr als 20.000 medizinische Fachkräfte in über 40 Länder und Gebiete der Welt entsendet worden. Insgesamt haben die Teams seit 1963 mehr als 300 Millionen Patienten behandelt. Der stellvertretende Abteilungsleiter für internationale Zusammenarbeit beim chinesischen Gesundheitsministerium, Wang Liji, der die Medizinerteams koordiniert, erklärte in einem Interview:
"In den vergangenen Jahren konnten die chinesischen medizinischen Fachkräfte einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems und zur Verbesserung der Bereitstellung von Medikamenten und Behandlungsstationen in einigen Ländern leisten. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung in diesen Ländern hat sich dadurch deutlich verbessert."
Wang Liji führte aus, dass die chinesischen Fachkräfte seit mehr als 40 Jahren effektiv humanitäre Hilfe leisten, in dem sie Menschen vor dem Tod zu bewahren versuchen und Verwundeten Linderung bringen und sie gesund pflegen. Dabei wenden sie nicht nur modernste medizinische Methoden an, sondern arbeiten auch mit Behandlungsweisen der traditionellen chinesischen Medizin. Sie setzen unter anderem Akupunktur und die Tuina-Massage sowie damit verbundene Techniken ein. In den Ländern, in denen die chinesischen Fachteams eingesetzt werden, sind sie auch in der Ausbildung von medizinischen Fachkräften aktiv geworden. In unzähligen Projekten wurde medizinisches Personal ausgebildet oder fortgebildet. Allein in Afrika haben die chinesischen medizinischen Teams über 3.000 Spezialisten für den Krankenpflegebereich in Grund- oder ersten weiterführenden Kursen geschult. Viele dieser Schüler sind mittlerweile wichtige Stützen des Gesundheitssystems ihrer Länder geworden.
Afrika ist das Haupteinsatzgebiet der chinesischen medizinischen Teams. Darunter auch Mali, das zu den ärmsten Ländern Afrikas zählt. Dort mangelt es an allem, vor allem aber auch an Medikamenten und medizinischer Versorgung. Hinzu kommt, dass in Mali mehrere schwere Krankheiten weit verbreitet sind, wie beispielsweise Malaria, Lepra und einige Parasitenkrankheiten. In den vergangenen zwei Jahren haben chinesische medizinische Teams dort über 3.000 schwerkranke Patienten heilen können, über 5.000 Patienten wurden operiert.
Seit 2004 entsendet China medizinische Teams nun auch nach Südamerika. Guyana war das erste südamerikanische Land, das medizinische Hilfe von China bekam. Das chinesische medizinische Team hat dort in den vergangenen zwei Jahren unter schwierigsten Bedingungen gelebt und gearbeitet und sich nach Kräften darum bemüht, das Leid der Kranken zu mildern. Dazu der Leiter des Teams, Yao Yong:
"Unser Team hat etliche Schwierigkeiten überwinden müssen, unter anderem das extrem heiße Klima und die schlechten Bedingungen. Dennoch haben wir es geschafft, erfolgreich zu arbeiten. Zwischen 2004 und 2006 haben wir mehr als 32.000 ambulante Behandlungen durchgeführt und über 3.900 Operationen vorgenommen."
Das schwül-feuchte Wetter, die große Verbreitung von Malaria, der Mangel an einfachsten Waren und die hohe Zahl der HIV-Infizierter sind nur ein paar Hürden, die die chinesischen Mediziner Tag für Tag zu bewältigen haben. Dennoch haben sie beispielsweise insgesamt über 2.000 Glaukom-Operationen durchgeführt. Aber auch Patienten mit Knochenbrüchen oder Knochenkrankheiten und Brandopfer sind dankbar, dass sie sich an die chinesischen Mediziner wenden können. Die chinesischen Spezialisten werden aufgrund ihrer herausragenden Fähigkeiten von den Kollegen und den Menschen in Guyana hoch geschätzt. Die Menschen dort nennen die chinesischen Mediziner inoffizielle Botschafter.
Unterdessen kündigte Wang Liji vom chinesischen Gesundheitsministerium an, dass chinesische medizinische Teams in Zukunft schwerpunktmäßig in armen afrikanischen Ländern eingesetzt würden, um AIDS, Tuberkulose und Malaria zu behandeln. Im kommenden Jahr sollen Mediziner nach Ghana und Angola entsendet werden.
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