Die Vogelgrippe ist nun auch in Deutschland und Österreich angekommen. Beide Länder teilten am Dienstag mit, dass in toten Vögeln Viren vom Typ H5N1 gefunden wurden. Auch Italien, Griechenland und Bulgarien bestätigten, den Vogelgrippe-Virus in toten Vögeln entdeckt zu haben. Auf diese Entwicklung reagierte die EU mit der Verschärfung ihrer Maßnahmen gegen die Vogelgrippe.
Die EU-Kommission hat einen Notfallmechanismus in Gang gesetzt, um eine weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. So wurden spezielle Labors errichtet, um wilde Vögel stärker unter Kontrolle zu halten. In EU-Ländern müssen alle toten Wildvögel zur Untersuchung in Labors eingeschickt werden. Bereits im Oktober hatte die EU-Kommission bereits Oktober 2005 einen Import von lebenden Vögeln sowie unverarbeiteten Geflügelprodukten aus Vogelgrippe-Epidemieländern verboten. Zudem leistete die EU anderen Ländern aktive Hilfe bei der Bekämpfung der Epidemie. Trotzdem hat sich die Epidemie auch nach Europa ausgebreitet.
Angesichts der Vogelgrippe-Fälle in Ländern der EU hat die EU-Kommission am Mittwoch zwei neue Pläne zur Vorbeugung der Vogelgrippe verabschiedet. Darin ist vorgesehen, den EU-Ländern vom 1. Februar bis zum Ende dieses Jahres Finanzhilfen in Höhe von rund zwei Millionen Euro zu gewähren. Damit sollen alle EU-Länder in die Lage versetzt werden, Maßnahmen zur Vorbeugung der Vogelgrippe effektiv umzusetzen. Darüber hinaus hat die EU das Importverbot für unbehandelte Federn aus Epidemieländern auf alle Länder außerhalb der EU ausgeweitet.
Der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, erklärte über seinen Sprecher Philip Tod, die EU habe bereits strenge Vorkehrungsmaßnahmen gegen die Vogelgrippe eingeleitet. Wenn alle EU-Länder diese Maßnahmen tatkräftig umsetzten, könne die Vogelgrippe-Epidemie in der EU frühzeitig eingedämmt werden. Regelungen der EU verbieten gegenwärtig alle Vogeltransporte in Epidemiegebieten innerhalb der EU im Umkreis von drei Kilometern. In diesen Gebieten werden die Sanitär- und Quarantänemaßnahmen verstärkt. Die Gebiete im Umkreis von 10 km um ein Epidemiegebiet werden unter strenge Kontrolle gestellt. Frankreich und Belgien haben bereits angekündigt, noch strengere Maßnahmen als die EU einzuleiten.
Die EU gilt als weltweit drittgrößter Exporteur von Vogelprodukten. Der Ausbruch der Vogelgrippe könnte der EU-Wirtschaft schweren Schaden zufügen. Deshalb geht die EU mit strengen Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Vogelgrippe vor. Mit dem herannahenden Frühling und wärmeren Temperaturen in Europa werden immer mehr Zugvögel zurückkehren. Dies wird die Epidemievorbeugung in der EU vor kritische Prüfungen stellen.
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