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Wenig Fortschritt bei den Gesprächen zwischen Indien und Pakistan
   2006-01-19 13:21:50    CRI
Die ersten ranghohen Gespräche der dritten Runde des umfassenden Dialogs zwischen Indien und Pakistan sind am Mittwoch in Neu Delhi beendet worden. Die gemeinsame Erklärung dokumentiert bezüglich der Schlüsselfrage, der Kaschmirfrage, jedoch keine wesentliche Änderung in der Haltung der beiden Seiten. Es konnten scheinbar keine substantiellen Fortschritte erzielt werden.

Der indische Außenstaatssekretär Shyam Saran und sein pakistanischer Amtskollege Riaz Mohammad Khan nahmen an den zwei Tage dauernden Gesprächen teil. In der gemeinsamen Erklärung heißt es, beide Seiten hätten in einer "aufrichtigen" Atmosphäre "konstruktive" Gespräche geführt. Sie zeigten sich mit den Erfolgen in den ersten zwei Gesprächsrunden des umfassenden Dialogs sehr zufrieden. Zudem würdigten sie die Fortschritte bei der Etablierung vertrauensbildender Maßnahmen im Rahmen der bilateralen Atomexpertensitzung sowie bei atomaren und konventionellen Waffen.

Laut der gemeinsamen Erklärung festigten diese Gespräche die bisherigen Erfolge und bauten die freundschaftlichen Kontakte zwischen beiden Länden in verschiedenen Bereichen weiter aus. Allerdings sind die Meinungsverschiedenheiten in der Kaschmirfrage sowie der Frage der Bekämpfung des grenzüberschreitenden Terrorismus immer noch nicht beigelegt.

Pakistan hat in letzter Zeit eine flexible Haltung in der Kaschmirfrage eingenommen. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf legte vor kurzem einen neuen Vorschlag zur Lösung der Kaschmirfrage vor. Demnach sollten Truppen aus Kaschmir abgezogen und Autonomie und gemeinsame Verwaltung verwirklicht werden. Der Vorschlag einer gemeinsamen Verwaltung Kaschmirs wird dabei als eine "neue Idee" von Pakistan betrachtet und sieht vor, die territorialen Streitigkeiten über die Souveränität von Kaschmir beiseite zu legen und eine gemeinsame Verwaltung dieses Gebietes anzustreben. Für Pakistan gilt dies als relativ großes Zugeständnis, da das Land bisher stets eine Neuziehung der Grenzlinie verlangte.

Indien reagierte allerdings sehr zurückhaltend auf den pakistanischen Vorschlag und forderte Pakistan auf, erst den grenzüberschreitenden Terrorismus "bedingungslos" zu bekämpfen. Bei den soeben beendeten Gesprächen meinte der indische Außenstaatssekretär Shyam Saran zum pakistanischen Autonomievorschlag, im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir gäbe es bereits eine zivile Verwaltung. Saran erklärte vor der Presse, die Serie von Bombenanschlägen in Neu Delhi sowie der Schusswechsel in Bangalore im letzten Jahr hätten den Friedensprozess zwischen Indien und Pakistan beeinträchtigt. Nur wenn die Terroranschläge gestoppt werden, könnte der Friedensprozess weiter vorangetrieben werden.

Indiens Ministerpräsident Manmohan Singh sagte beim Empfang des pakistanischen Unterhändlers Riaz Mohammad Khan am Mittwoch, für Indien sei der Terrorismus ein sehr großes Problem. Er hoffe auf ewige Freundschaft zwischen Indien und Pakistan. Khan erwiderte, in bezug auf die Bekämpfung des Terrorismus habe Pakistan seine Zusagen stets eingehalten. In Kaschmir gebe es keine grenzübergreifenden Angriffe. Pakistan setze alles daran, zu verhindern, dass Terroristen die pakistanische Grenze überschreiten und andere Länder angreifen.

Beobachter vertreten die Ansicht, dass der Dialog über die Kaschmirfrage zwischen Indien und Pakistan derzeit auf der Stelle tritt. Beide Seiten sollten einen gemeinsamen Punkt suchen und mit Mut und Weitsicht dem Friedensprozess neue Impulse verleihen. Nur so könnte die Stabilität in der südasiatischen Region gewahrt werden.

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