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(GMT+08:00) 2005-08-22 11:06:53    
Freiwillige Helfer aus Deutschland im Segelcamp in Qingdao

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In Qingdao, dem Austragungsort der Segelregatta bei den Olympischen Spielen 2008, wurde jugendlichen Segelsport-Fans aus China vom 16. Juli bis zum 15. August dieses Jahres ein Segelcamp kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Camp entstand in Zusammenarbeit zwischen Qingdao und der norddeutschen Hafenstadt Kiel und bot den Jugendlichen die Gelegenheit, Kenntnisse im Segeln zu erhalten und Segeltechniken auf hoher See zu erlernen. In dem Camp arbeiteten auch zwei deutsche Jugendliche als freiwillige Helfer. 

Der 19jährige Jork Komeyer und der 26jährige Sören Zopf sind Trainer im Segelcamp in Kiel und wurden als freiwillige Helfer nach Qingdao geschickt. Die beiden deutschen Jungen waren das erste Mal in China. Als sie in Qingdao ankamen, waren sie von der schönen Landschaft fasziniert. Sören Zopf sagte dazu:

"Wir sind nach Qingdao gekommen, vor 14 Tagen, wir sind hier sehr nett aufgenommen worden. Es ist eine wunderschöne Stadt. Sie ist sehr modern. Es gibt hier einen modernen Finanzdistrikt und sehr viele Hochhäuser. Es gibt eine wunderschöne Küstenlinie, die lädt sozusagen zum Segeln ein. Das einzige, was dort noch fehlte, waren Segelboote und die Kinder, die segeln. Und genau das haben wir mit dem vor 10 Tagen eröffneten Segelcamp erreicht. Wir haben Segelboote, wir haben Sonne, es ist sehr schön warm, es gibt Wind, Wasser und Wellen. Alles, was das Herz begehrt".

Die beiden jugendlichen Trainer aus Deutschland hatten jedoch keine Zeit, die schöne Landschaft in Qingdao zu bewundern. Denn als Trainer des Segelcamps in Qingdao wurden sie den ganzen Tag stark in Anspruch genommen. Jeder Stadtbewohner von Qingdao konnte sich beim Segelcamp anmelden. In jedem der Kurse des Camps saßen 40 Schüler, sie alle mussten an einem eintägigen Segelkurs teilnehmen. Dabei wurden zunächst Grundkenntnisse im Segeln vermittelt, und dann ging es auf hohe See, wo die Teilnehmer ihre Segelkenntnisse anwenden mussten. Jork Komeyer hat trotz der harten Arbeit schöne Ecken in Qingdao entdeckt:

"Wir sind das erste Mal hier in China, und natürlich auch in Qingdao. Und es ist wirklich eine schöne Stadt. Gestern hatten wir das erste Mal einen freien Tag, weil wir wirklich viel arbeiten hier. Dabei waren wir ein weinig im Hinterland von Qingdao, in den Laoshan-Bergen. Es ist wirklich sehr grün hier, sieht sehr mediterran aus, und wir sind wirklich sehr positiv überrascht von dieser Stadt, es ist wirklich schön hier".

Sören Zopf ergänzte, welche Bedeutung die Tide, also Ebbe und Flut, für ihre Trainingsarbeit hat:

"Der Tagesablauf hier in Qingdao richtet sich sehr stark nach der Tide. Das Hochwasser ist ganz wichtig für uns. Wir können nur in einer Hochwasserzeit von plus minus einer halben Stunde segeln. Das bedeutet, dass wir nur 5 Stunden am Tag segeln können, und die müssen wir natürlich in unseren Tagesablauf im Camp einberechnen. Ein normaler Tag beginnt um 8 Uhr im Camp mit dem Unterricht. Wir geben Theorieunterricht im Klassenraum, der kann sehr kurz sein. Wie zum Beispiel heute, wo wir wegen des Hochwassers am Vormittag segeln waren."

Oder der Unterricht dauert viel länger, zum Beispiel bis zum Nachmittag, wenn wir erst nachmittags Hochwasser haben und segeln können. Abends ist meistens noch eine Besprechung mit den chinesischen Segellehrern und unserem Projektleiter, um Sachen zu verbessern. Wir lernen von den chinesischen Segellehrern sehr viele Sachen über das Revier hier, und die lernen von uns ein paar Ideen, wie man die Segelunterrichte interessanter gestalten kann. Und dann abends treffen mich noch ein paar Freunde, das ergibt sich meist sehr spontan, irgendwelche Ausländer, die wir hier treffen, Deutsche, Franzosen, oder auch Australier, oder auch Chinesen hier vom Segelkomitee, oder wir treffen uns mit unseren Mitarbeitern im Camp. Manchmal zeigen sie uns auch sehr interessante Plätze hier.

Auf die Frage, ob die Arbeit Spaß macht, antwortete Jork Komeyer:

"Ja, die Arbeit hier im Qingdaoer Segelcamp ist sehr schön. Wir haben viel Spaß hier, und die chinesischen Segellehrer helfen uns noch sehr, die Sprachbarriere zu überwinden. Es macht wirklich Spaß hier. Der Unterricht mit den Kindern ist sehr mit dem in Deutschland zu vergleichen, da die Kinder einfach nur interessiert sind am Segeln, man zeigt ihnen einfach viel. Ich denke, das ist überall das gleiche. Die Kinder wollen segeln, sie wollen aufs Wasser, und wir geben auch unser Bestes, um mit Händen und Füßen Segeln zu erklären".

In der Freizeit haben die beiden jungen Trainer viel Freude. Obwohl sie nur kurz in Qingdao blieben, haben sie viele Freunde kennen gelernt. Oft wurden sie zum Essen oder zum Besuch von Bars eingeladen, erzählt Sören Zopf:

"Der beste Platz bisher war sicherlich eine Bar, die heißt LaVila. LaVila ist ein altes Gebäude, das früher in der deutschen Kolonialzeit als Altenheim benutzt worden ist. Und es hat einen gewissen morbiden Charme, dass wir Party machen in einem Altenheim".

Für Jork Komeyer war Karaoke ein interessantes Erlebnis:

"Bis jetzt, die schönen Zeiten und Abende haben wir außer im LaVila natürlich hier im Segelcamp. Wir haben hier Freunde vom Segelklub hier vor Ort und neue Freunde aus dem olympischen Segelkomitee hier in Qingdao. Sie luden uns zum Barbecue im Qingdao-Kieler Segelcamp ein. Dort hatten wir sehr viel Spaß. Wir haben Karaoke gesungen, was ja in Deutschland nicht so bekannt ist wie hier in China. Und das war wirklich sehr nett, dort beim Grillen zusammen mit den chinesischen Freuden ein wenig Karaoke zu singen".

Die beiden freiwilligen Helfer haben jede Woche einen Tag frei. An jedem dieser Tage wurden sie vom Segelkomitee in Qingdao zu einem Ausflug eingeladen. Das Laoshan-Gebirge hat Sören Zopf am tiefsten beeindruckt:

"Gestern waren wir im Laoshan-Gebirge. Das ist ein sehr schönes Naherholungsgebiet, ein Naturreservat mit hohen Bergen, bis 1146 m, glaube ich, mit Seilbahn hoch und dann den Rest zu Fuß. Wunderbare Wandermöglichkeiten, und natürlich auch taoistische Tempel, die man seht gut besichtigen kann".

Die Zeit verging schnell, Jork und Sören kehrten wieder heim. Wegen der guten Segelbedingungen in Qingdao fiel den beiden Super-Segelfans der Abschied von der Stadt sehr schwer. Jork Komeyer lobte die Segelbedingungen in Qingdao, die seiner Meinung nach sehr geeignet sind für eine olympische Segelregatta:  

"Qingdao ist auf jeden Fall schon dabei, sich auf die Olympischen Spiele hier vorzubereiten. Wir haben die Pläne gesehen von der Marina, die 2008 festgestellt werden soll. Wir sind alle davon überzeugt, dass Qingdao bis 2008 tolle Voraussetzungen für eine tolle Olympiade und eine tolle Gastgeberstadt schaffen wird. Die Segelbedingungen hier vor Ort sind natürlich anspruchsvoll. Und wir sind seit 14 Tagen hier, hatten jeden Tag Wind zum Segeln, Sonnenschein, es ist sehr warm hier. Und jeder, der hier einmal war, wird sehen, dass Qingdao im Jahre 2008 wirklich eine Segelstadt und auch eine tolle Gastgeberstadt für die Olympischen Spiele sein wird".