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(GMT+08:00) 2005-07-27 22:04:39    
Zweiter Tag der Sechser-Gespräche: Plenarsitzung und weitere bilaterale Gespräche

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Die vierte Runde der Sechsergespräche über die Nuklear-Frage auf der koreanischen Halbinsel ist am Mittwoch in Beijing fortgesetzt worden. Am zweiten Tag der Gesprächsrunde fand eine erste Plenarsitzung statt, bei der alle beteiligten Seiten ihre Standpunkte sowie Konzepte zur Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel erläuterten.

Der nordkoreanische Chefunterhändler Kim Kye-gwan rief erneut die USA auf, ihre atomaren Drohungen gegen Nordkorea einzustellen und sich für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen einzusetzen. Dann wäre Nordkorea zum völligen Verzicht auf sein Atomprogramm bereit. Jedoch betonte er, dass sich die verschiedenen Seiten auf einen gemeinsamen Nenner zum Wesen einer "atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel" kommen müssten.

US-Chefunterhändler Christopher R. Hill betonte am Mittwoch, wenn Nordkorea effektiv und nachprüfbar seine Atomwaffen vernichte und auf sein Atomprogramm verzichte, würden die anderen Seiten dem Land Sicherheitsgarantien sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit in Handel und Investition anbieten.

Der südkoreanische Delegationsleiter Song Min-soon legte ein "Zwei-Säulen-Konzept" zur Lösung der Nuklearfrage vor. Nach diesem Konzept sollte einerseits Nordkorea auf sein Atomprogramm verzichten, andererseits sollten die anderen beteiligten Seiten sich um eine Normalisierung der Beziehungen zu Nordkorea bemühen sowie dem Land Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Kooperationen anbieten.

Der russische Delegationsleiter Alexander Alexejew schlug vor, die Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel auf den militärischen Rahmen zu beschränken. Ferner sollte ein effektives System von Inspektionen errichtet werden. Dazu solle bis Mitte September eine Arbeitskonferenz einberufen werden, so Alexejew weiter.

Der japanische Chefunterhändler Kenichiro Sasae sagte Nordkorea multilaterale Sicherheitsgarantien in schriftlicher Form zu, wenn das Land auf sein Atomprogramm verzichte und internationale Atominspektionen akzeptiere.

Obwohl die an den Sechsergesprächen beteiligten Seiten große Anstrengungen unternahmen, blieben große Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen weiterhin bestehen.

Differenzen hielten sich nach Ansichten von Experten vor allem bei der Definition einer "atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel" sowie beim "Prozess einer Entnuklearisierung". Nordkorea betonte, dass sich eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel auf die gesamte Halbinsel beziehe. Deshalb dürfe man nicht nur Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm auffordern. Die von den USA heimlich in Südkorea stationierten Atomwaffen müssten ebenfalls vernichtet werden. Zudem forderte Nordkorea, dass ein Verzicht auf Atomwaffen zeitgleich mit der Gewährung von Sicherheitsgarantien und den Wirtschaftshilfen für Nordkorea geschehen müsse. Die USA wiesen den Vorwurf der heimlich in Südkorea stationierten Atomwaffen zurück und beharrten auf einen vollständigen, nachprüfbaren und unumkehrbaren Verzicht auf Atomwaffen durch Nordkorea.

China wurde bei der Sitzung am Mittwoch seiner konstruktiven Unterhändlerrolle gerecht. Der chinesische Delegationsleiter Wu Dawei rief alle Seiten auf, mit größter Courage die Chance zu nutzen und eine aussichtsreiche Zukunft für Nordostasien zu schaffen. Die chinesische Delegation bei den Sechsergesprächen führte am Mittwoch getrennte Gespräche mit den Vertretern Japans, der USA sowie von Nordkorea und Russland.

Die Gespräche sollen plangemäß am Donnerstag fortgesetzt werden.