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600. Jubiläum der ersten Seeexpedition von Zheng He

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Der bekannte chinesische Seefahrer Zheng He aus der Ming-Dynastie unternahm vor 600 Jahren mit einer gewaltigen Flotte aus mehr als 200 Schiffen seine erste Seereise. In den folgenden 28 Jahren folgten weitere sechs Expeditionen. Dabei fuhr er mehr als 30 Länder in Südostasien, Indien, der arabischen Welt und in Ostafrika an. Zheng He wird in China nicht nur als Seefahrer, sondern auch als ein Diplomat und Friedensbotschafter verehrt.

In China ist "Zheng Hes Expedition in das westliche Meer" sehr bekannt. Mit dem "westlichen Meer" sind die Gewässer um die malaiische Inselgruppe, der Golf von Bengalen, das Indische Meer, das Arabische Meer und das Rote Meer gemeint. Zheng He fuhr im Namen der friedlichen und freundschaftlichen Außenpolitik des chinesischen Kaiserhofs über die Weltmeere. Und wo immer er anlegte, überreichte er den Herrschern des Gastlandes Geschenke, schloss Geschäfte ab und verbreitete die fortschrittliche chinesische Agrartechnologie.

Zheng He und seine Heldentaten gelten als Stolz der chinesischen Nation. Anlässlich des 600. Jubiläums der Seeschifffahrt von Zheng He in diesem Jahr wurde in China eine eigene Institution gegründet, die für die Organisation der Gedenkveranstaltungen zuständig ist.

"Zheng He"-Experte Li Erhe vertritt die Ansicht, dass die Feierlichkeiten zum 600. Jubiläum der Seeschifffahrt von Zheng He auch eine große aktuelle Bedeutung haben. Wörtlich sagte er:

"Die Seeschifffahrt von Zheng He hat auch heute noch vielerlei Auswirkungen. Zum einen eröffnete er die Schifffahrtsroute zwischen Asien und Afrika, erkundete die Seeverbindung zwischen dem Pazifik und dem indischen Meer und mit der Expedition seiner Flotte in den Atlantischen Ozean hat sich die antike Seiden-Straße auf dem Meer massiv erweitert. Außerdem waren die Expeditionen von Zheng He hundertprozentig friedlich. Das ist sehr wichtig, finde ich!"

Die Fotoausstellung "Auf den Spuren von Zheng He" in Beijing ist Teil der vielfältigen und zahlreichen Gedenkveranstaltungen. Ausgestellt werden rund 100 Fotos, an denen die Zeitungsreporterin Fan Chunge aus Wuhan zwei Jahre lang gearbeitet hat.

Die Reporterin ist innerhalb von zwei Jahren der Route, die die Flotte von Zheng He genommen hat, gefolgt und hat in 18 Ländern Interviews und Fotos gemacht. Sie hat die Relikte und Gegenstände, die mit Zheng He zu tun haben, vor Ort besucht. Besonders beeindruckend fand sie, dass es in einigen südostasiatischen Ländern nicht nur Orte gibt, die nach Zheng He benannt wurden, sondern auch Tempelanlagen, in denen Zheng He unter seinem anderen Namen San Bao verehrt wird. Die Reporterin erzählt:

"San Bao-Tempel in zahlreichen südostasiatischen Ländern sind dem chinesischen Seefahrer Zheng He gewidmet. Ich habe einen San Bao-Tempel in Thailand besucht, in dem es eine Statue von Zheng He im Lotussitz gibt, genau wie Buddha im Lotussitz. Das hat mich sehr verwundert. Was ist der Grund dafür, dass ein chinesischer Seefahrer im Ausland zu einem Buddha in einem Tempel geworden ist? Die Erklärung ist, denke ich mir, dass Zheng Hes Seefahrt die nationale Stärke Chinas von damals demonstrierte. Noch wichtiger ist, finde ich, aber der friedliche Zweck der mächtigen Flotte von Zheng He. Zheng He ist ein Symbol für Mut und gleichzeitig für Frieden und Freundschaft."

Mit der Seefahrt von Zheng He hat die Geschichte der weltweiten Seeexpeditionen begonnen. Der weltbekannte Seefahrer Christoph Kolumbus, der nach Zheng He lebte, hat mit seiner Entdeckung des amerikanischen Kontinents die menschliche Geschichte beeinflusst.

Nicht nur in der chinesischen Hauptstadt Beijing, auch in den ostchinesischen Städten Shanghai und Nanjing und in der südchinesischen Metropole Guangzhou fanden Gedenkveranstaltungen zu Ehren Zheng Hes statt. Darüber hinaus wurden Gedenkbriefmarken und Bücher zu diesem Thema herausgegeben. Ausländische Medien sehen in den feierlichen Gedenkveranstaltungen Chinas friedliche Absichten, die auch schon im Motto der Feierlichkeiten: "Patriotismus und Völkerverständigung" zum Ausdruck kommen. Dazu meint die Zeitungsreporterin Fan Chunge:

"Als ein hoch entwickeltes, zivilisiertes Land pflegte China schon im 15. Jahrhundert mit anderen Ländern der Welt friedliche Kontakte. Zheng He gilt heutzutage als Vorbild für die zwischenstaatliche Diplomatie. In diesem Sinne gehört Zheng He nicht nur China, sondern der ganzen Welt."

Wissenschaftlichen Studien zufolge hat Zheng Hes Flotte während der sieben Expeditionen weder die Einwohner der Küstenländer angegriffen, noch die Absicht gezeigt, diese Länder zu erobern. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den Expeditionsreisen westlicher Seefahrer nach ihm, die die Absicht hatten, die fremden Völker zu unterwerfen.